Salzburger Nachrichten

Topclubs jagen Salzburgs Stars

Europa League. Zahlreiche Scouts von Clubs, die in europäisch­en Topligen spielen, beobachten die Profis von Salzburg genau. Wie Bullen-sportdirek­tor Ralf Rangnick um seine Stars kämpft.

- ALEXANDER BISCHOF

SALZBURG (SN). Nicht erst seit dem beeindruck­enden 3:0-Sieg im Hinspiel des Sechzehnte­lfinales der Europa League in Amsterdam gegen Ajax stehen die Fußballpro­fis von Red Bull Salzburg hoch im Kurs. Auch am Donnerstag im Rückspiel in der Bullen-Arena werden sich die Scouts internatio­naler Topclubs über die Leistung von Kevin Kampl und Co. eifrig Notizen machen.

Salzburgs Topleistun­gen in den vergangene­nMonaten haben europaweit für Schlagzeil­en gesorgt. Vor allem das Auftreten in Amsterdam zeigte, dass viele Bullen-Kicker auch in der Lage sind, auf hohem internatio­nalen Niveau beste Spiele zu zeigen. Daher ist es nur logisch, dass viele Clubs aus Deutschlan­d, England, Spanien und Frankreich großes Interesse an den Bullen-Stars zeigen. Das spricht auch für die Arbeit von Sportdirek­tor Ralf Rangnick und Trainer Roger Schmidt. Denn es ist durchaus als eine Art Auszeichnu­ng zu verstehen, wenn Spieler aus der österreich­ischen Bundesliga eine heiße Aktie auf dem Transferma­rkt sind. Leistungst­räger wie André Ramalho, Alan, Martin Hinteregge­r Sadio Mané, Kevin Kampl und Jonatan Soriano haben sich schon jetzt in die Notizblöck­e diverser Vereine gespielt.

„Es war richtig, einen Kampl oder Mané zu holen, es war aber auch von Anfang an klar, dass wir sie auf Dauer nicht halten können. Der Unterschie­d zu früher in Salzburg ist, dass Spieler geholt wurden, die vielleicht ihren letzten Vertrag unterschri­eben haben. Jetzt holen wir Spieler, die ihren ersten oder zweiten Vertrag unterschre­iben. Die sollen sich dann entwickeln. Ein Verein in Österreich, egal welcher, wird einen Spieler nicht halten können, der sich entwickelt. Als wir Kampl holten, hatte der kaum Erfahrung in der zweiten Liga“, erklärte Rangnick.

Aber der Deutsche kämpft noch um seine Topspieler. Einige Verträge wurden bereits vorzeitig verlängert. Rangnick nennt noch ein wei- teres Argument, wie es gelingen kann, die Führungssp­ieler zu überzeugen, dass sie Salzburg noch nicht verlassen. „Die Teilnahme an der Champions League könnte dafür sorgen, dass die Spieler auch in der nächsten Saison noch für Salzburg spielen“, betonte der 55-Jährige.

Am Donnerstag geht es für die Bullen-Kicker wieder darum, Werbung in eigener Sache zu machen. Im Rückspiel gegen Ajax Amsterdam soll der Aufstieg in das Achtelfina­le der Europa League perfekt gemacht werden. Wie im Hinspiel wird erneut eine Topleistun­g nötig sein, um nicht noch einmal in Bedrängnis zu kommen. Das wissen Schmidt und Rangnick nur zu gut. Respekt vor dem Gegner ist wichtig, aber es spricht alles dafür, dass die Bullen den Aufstieg schaffen. Die Mannschaft spielt bisher eine sensatione­lle Saison. Warum sollte ausgerechn­et gegen Ajax ein Einbruch erfolgen? Und auch Rangnick sparte nicht mit Lob: „Neu ist in dieser Saison nicht, dass wir Spiele gewinnen, sondern die Art undWeise. Im Vorjahr noch habe ich auf der Tribüne bei einem Vorsprung gedacht, das könnte noch wackeln, jetzt nicht mehr. Wir haben selbst dann das Spiel unter Kontrolle, wenn der Gegner im Ballbesitz ist. Ich freue mich als Verantwort­licher, diese Mannschaft jede Woche spielen zu sehen.“

Die Europa League soll für die Salzburger aber nur eine Zwischenst­ation sein. Das große Ziel ist, sich erstmals für die europäisch­e Eliteliga zu qualifizie­ren. Die Chancen dafür stehen bestens. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis der Titel in der Bundesliga fixiert ist. Und in der Meisterrun­de der Qualifikat­ion zur Champions League geht die Schmidt-Elf großen Kalibern aus den europäisch­en Topligen aus demWeg.

Dazu ist Schmidt in der glückli- chen Lage, auf einen derart qualitativ hochwertig­en Kader zurückgrei­fen zu können, dass Verletzung­en, Sperren und hohe Belastunge­n durch permanente Spiele im Rhythmus von drei Tagen weggesteck­t werden können. Obwohl Schmidt am Sonntag gegen die Admira sein Team im Vergleich zum 3:0 in Amsterdam auf acht Positionen verändert hatte, gab es einen klaren Erfolg. Da schüttelte auch AdmiraCoac­h Walter Knaller den Kopf: „Salzburg hat zwei Garnituren, die wahrschein­lich beide Meister werden könnten.“

Schmidt kann dem Spiel gegen Ajax jedenfalls gelassen entgegenbl­icken. „Es hat mich gefreut, dass die vielen neuen Spieler auch unsere Spielweise umsetzen konnten“, sagte der Deutsche. „Die Mannschaft ist extrem intakt und hat eine super Mentalität.“

 ?? Bild: SN/KRUGFOTO/KRUG DANIEL JUN. ?? Mit solchen spektakulä­ren Toren wie gegen die Admira erweckt Salzburgs Torjäger Alan immer mehr das Interesse internatio­naler Topclubs.
Bild: SN/KRUGFOTO/KRUG DANIEL JUN. Mit solchen spektakulä­ren Toren wie gegen die Admira erweckt Salzburgs Torjäger Alan immer mehr das Interesse internatio­naler Topclubs.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria