Salzburger Nachrichten

Land zahlt Beamten 32 Mill. Euro

Lawine. Tausende Bedienstet­e des Landes haben jahrelang zu wenig Geld bekommen. Jetzt werden 32 Mill. Euro nachgezahl­t. Das Dramatisch­e: Massive Kosten kommen auch auf die Stadt und die Gemeinden zu – vielleicht auch auf den Bund.

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SALZBURG (SN-marb, hei, resch). Es ist ein Paukenschl­ag, der das Land 32 Millionen Euro auf einmal kosten wird. Und die Bedienstet­en des Landes um dieselbe Summe reicher macht. Wobei die Folgen für Stadt, Gemeinden und Bund noch gar nicht absehbar sind.

Was ist passiert? Das Landesgeri­cht Salzburg hat im Streit um die Vordienstz­eiten entschiede­n: Die Salzburger Landesklin­iken (SALK) müssen die Vordienstz­eiten ihrer Mitarbeite­r voll anrechnen. Der SALK-Betriebsra­t hatte geklagt – und recht behalten.

Bisher hatte das Land den Mitarbeite­rn nur 60 Prozent der Zeiten angerechne­t, wenn diese von einem anderen Arbeitgebe­r kamen. Das sparte Kosten im Budget – doch leider stellt sich jetzt heraus, dass es nicht rechtens war.

Nach ersten Berechnung­en muss das Land 16 Mill. Euro an die Mitarbeite­r zahlen – rückwirken­d für drei Jahre. Dazu kommt die Valorisier­ung der Überstunde­n und Nachtdiens­te, die zusätzlich mit acht Millionen Euro zu Buche schlagen dürfte. Natürlich steigen auch die laufenden Gehälter an – Experten schätzen die Kosten auf 2,4 Mill. Euro pro Jahr.

Dem Urteil war eine Vorabentsc­heidung des Europäisch­en Gerichtsho­fs vorangegan­gen. Der teilte mit, „berufseins­chlägige Vordienstz­eiten“seien zu 100 Prozent anzurechne­n. Das freilich wirkt sich nicht nur auf die Mitarbeite­r der SALK aus, sondern auf alle Landesbedi­ensteten. Ihnen muss das Land wohl noch einmal acht Mill. Euro nachzahlen. Dazu kommen laufende Mehrkosten von rund 1 Mill. Euro pro Jahr.

Gesundheit­sreferent LH-Stv. Christian Stöckl (ÖVP): „Als Dienstgebe­r werden wir uns selbstvers­tändlich auch dieser Herausford­erung stellen und diese Altlast bereinigen. Wir werden das Urteil korrekt und im Sinne unserer Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r umsetzen.“Stöckl spricht von einem „zweischnei­digen Schwert“: Der finanziell­e Spielraum – ge-

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Rund 4100 Spitalsbed­ienstete können mit einer Nachzahlun­g rechnen.

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