Salzburger Nachrichten

„Ich teile die Gerichtsen­tscheidung voll“

- MARTIN ARBEITER

Das Land Salzburg muss „einschlägi­ge Vordienstz­eiten“voll anrechnen – ob in den SALK oder im Landesdien­st. Das kostet Millionen. Die SN sprachen mit Landesrat Josef Schwaiger, dem Personalre­ferenten des Landes. SN: Wie stehen Sie zu dieser Entscheidu­ng? Schwaiger: Ich teile die Entscheidu­ng des Gerichts vollinhalt­lich. Man kann sich nicht bei der Ausschreib­ung jemanden mit Berufserfa­hren wünschen – und dann, wenn man ihn bekommt, ihn nicht belohnen, sprich, ihm nur 60 Prozent der Vordienstz­eiten anrechnen. SN: Was gilt künftig im Landesdien­st als „einschlägi­ge Berufserfa­hrung“? Schwaiger: Der Begriff darf nicht zu eng, aber auch nicht zu weit ausgelegt werden. Da geht es auch um den Hausversta­nd und um die Berechenba­rkeit. Klar ist, dass das Gerichtsja­hr eines Juristen einschlägi­g ist. Bei der Suche nach Straßenerh­altungsfac­hkräften wird oft eine abgeschlos­sene, handwerkli­che Lehre gefordert. Da muss ein Zimmerer genauso hineinpass­en wie ein Maurer. SN: Mit welchen Kosten rechnen Sie zusätzlich im Landesdien­st? Schwaiger: Wir rechnen damit, dass wir acht bis neun Millionen Euro nachzahlen müssen. Josef Schwaiger, Personalre­ferent des Landes. Unsere laufenden Personalko­sten werden um eine bis 1,5 Mill. Euro pro Jahr steigen. Wir müssen aber einen neuen Boden legen und einen gesetzesko­nformen Zustand herstellen. Daran führt kein Weg vorbei.

SN: Wie sieht Ihr Zeitplan aus? Schwaiger: Bis Ende Juni wollen wir eine Grobsichtu­ng haben. Vor der Sommerpaus­e müssen die Gesetzesän­derungen im Landtag beschlosse­n werden. Dann können die Betroffene­n ihre Anträge stellen. Ich gehe davon aus, dass wir ein Dreivierte­ljahr brauchen, um alle Fälle behandelt zu haben. Wir brauchen klare Normen und Regeln. Dabei geht es darum, dass wir ähnliche Berufsgrup­pen ähnlich behandeln wollen. Ziel ist, dass wir mit gutem Gewissen vor die Leute hintreten und unsere Entscheidu­ng gut begründen können.

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