Eine richtig große statt vier kleiner Gemeinden
Fusion. In Mondsee wird heute, Dienstag, die Zusammenlegung der vier Gemeinden St. Lorenz, Innerschwand, Mondsee und Tiefgraben heiß diskutiert.
Wir würden alle finanziell davon profitieren.
Georg Ramsauer,
Pro Mondseeland
MONDSEE (SN-S.B.). Seit Jahrzehnten setzen die vier Gemeinden im Mondseeland – Mondsee, Tiefgraben, St. Lorenz und Innerschwand – auf Synergien. Die vier Gemeinden teilen sich eine Pfarre und einen Tourismusverband. Seit 1897 sind Innerschwand, Tiefgraben und St. Lorenz in einer Verwaltungsgemeinschaft, in Form eines gemeinsamen Gemeindeamts im Zentrum von Mondsee.
Der Verein ProMondseeland geht nun einen Schritt weiter. Er will die Fusionierung der vier Orte. Heute, Dienstag, wird die Zusammenlegung in einem Infoabend im Schloss Mondsee diskutiert (Beginn 19.30 Uhr). „Durch die Zusammenlegung würde die neue Gemeinde die 10.000-Einwohner- Grenze überschreiten und dadurch finanziell profitieren“, sagt Georg Ramsauer von Pro Mondseeland. Er war früher Amtsleiter in Mondsee. Eine entsprechende Berechnung des Landes Oberösterreich habe einen finanziellen Vorteil von 833.000 Euro im Jahr ergeben.
Bgm. Matthias Reindl (ÖVP), Tiefgraben: „Wir wollen erst einmal die Fakten sehen, entscheiden müssen die Bürger.“Bei einer Befragung im Ort im Jahr 2009 sei die Zusammenlegung von 60 Prozent abgelehnt worden. Ablehnung kommt auch aus Innerschwand. Bgm. Alois Daxinger (ÖVP) befürchtet den Verlust der Identität im Ort. „Dann werden Schule und Kindergarten zugesperrt. Und sieben Feuerwehren in Mondsee wird es sicher nicht lang geben. Wir werden die Leute im März befragen.“Mondsees Vizebürgermeister Josef Wendtner (ÖVP) hofft auf ein Einlenken Innerschwands. „Die Leute sollten bedenken, wie viel Geld wir sparen können, wenn wir statt 88 Gemeinderäten nur noch 37 und statt vier Bürgermeistern nur noch einen haben.“Dieses Geld käme Innerschwand genauso zugute wie den anderen Gemeinden. Einen Verlust der Identität befürchtet er nicht. Denn Einrichtungen wie die Jagdgenossenschaft oder die Feuerwehr sollen in den Orten bleiben.