Harte Zeiten für den Salzburger
Flugplanausdünnung. Die Lufthansa betont noch die Eigenständigkeit der Austrian, beobachtet aber die Entwicklung in Salzburg genau.
SALZBURG (SN). Österreichs größter Bundesländerflughafen – und zweitgrößter insgesamt nach Wien – ist Salzburg. Doch die Passagier- und Umsatzzahlen in Salzburg-Maxglan sind leicht rückläufig. 2012 wurden exakt 1.666.487 Passagiere gezählt, 2013 um 3653 weniger.
Nach der emotional geführten Debatte um Anflugrouten gibt es seit Freitag einen weiteren Aufreger rund um den Airport: Die Austrian Airlines (AUA) streichen, wie berichtet, ab 31. März den Frühflug um 6.00 Uhr nach Wien – und damit auch den Retourflug um 7.05 Uhr nach Salzburg.
Die AUA gehören der deutschen Lufthansa. Dort gibt man sich zu den aktuellen Vorgän- gen zugeknöpft: „Die Streckenplanung ist Sache der Austrian, die wollen wir nicht kommentieren.“Das sagte Andreas Bartels, Pressesprecher der Austrian-Mutter Lufthansa.
Doch die Lufthansa beobachte die Entwicklung in Salzburg genau, wo der direkte Konkurrent Air Berlin über die Verbindungen in die Drehkreuze Düsseldorf und Berlin immer mehr Passagiere anziehe. „Wir sehen uns die Situation genau an. Sie können sicher sein, dass wir die Entwicklung im Auge haben“, erklärte Bartels.
Während die vier täglichen Flüge der Lufthansa (durchgeführt von Tyrolean) von Salzburg nach Frankfurt prächtig ausgelastet sind, stellen die AUA den Sechs-Uhr-Flug vom Salzburg Airport nach Wien ein, „weil die Ticketsteuer ei- nen deutlichen Rückgang der Passagierzahlen brachte und wir reagieren mussten“, sagte AUA-Sprecher Peter Thier. „Die Erträge sind uns weggebrochen. Aber wir sind mit den Anbindungen der Bundesländer an unser Drehkreuz Wien immer noch der Anbieter mit den meisten Flügen aus den Ländern, was keine andere Gesellschaft bieten kann.“
Die Chance auf die Aufrechterhaltung der vierten täglichen Wien-Verbindung ist praktisch null. Auch was die Schließung des Ticketschalters in Salzburg betrifft, wird sich kaum etwas ändern – auch da will sich die Lufthansa nicht einmischen. Thier spielte die Wahrscheinlichkeit von Flugausfällen von AUA-Maschinen und damit nötigen Umbuchungen herunter: „Wie oft fiel im vergangenen Jahr ein Flug in Salzburg aus? Vielleicht ein Mal.“Die Hilfe bei Ausfällen oder langen Verspätungen durch das Callcenter solle verbessert werden, sagte Thier. „Wer bei Buchung seine Handynummer oder E-MailAdresse angibt, wird bei Flugausfällen umgehend über eine Umbuchung informiert und muss nur antworten, ob er diesen Vorschlag in Anspruch nehmen will oder nicht.“
Die im Schnitt 17 Jahre alten Fokker 100, die auf der Frankfurt- und teilweise auf der Wien-Route eingesetzt werden, sind laut AUA voraussichtlich noch bis 2018 im Einsatz. Die Fokker sind auch lauter als moderneres Fluggerät. AUA-Sprecher Thier: „Bis zum heurigen Sommer werden wir Klarheit über die Flottenstrategie haben, dann wird die Entscheidung über die Mittelstreckenmaschinen fallen. UnsereWirtschaftlichkeitsrechnung für die Fokker geht bis 2018.“