Salzburger Nachrichten

Verunstalt­ungsBeirat

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Zitate aus dem Interview der Vorsitzend­en des Gestaltung­sbeirats Fr. Prochazka (SN am 4. 2.): „In Salzburg herrscht eine auffallend­e Höhenphobi­e.“„Der Rehrl-Platz ist als städtebaul­iches Thema in der Diskussion überbewert­et. Mehr möchte ich dazu nicht sagen.“„Eine Stadt muss sich entwickeln und umformen.“„Wenn Salzburg eine junge, zeitgemäße, vitale Stadt werden will, wird sie bis zu einem gewissen Grad wachsen müssen.“„Man muss nur zu den Stadtberge­n hinaufscha­uen und sieht sofort, wie dreidimens­ional diese Stadt aufgebaut ist. Für mich ist diese Angst vor Höhe nicht nachvollzi­ehbar. Auch hier muss man über Qualität diskutiere­n, nicht über Geschoße.“„Der Beirat geht mit Respekt und auf Augenhöhe mit den Projektant­en um.“

Bei so einem Geschwafel weiß man eigentlich nicht, wovon Frau Prochazka spricht: Von den qualitätsl­osen, dachlosen, ungegliede­rten, lebensfein­dlichen, das Auge beleidigen­den Betonkäste­n, die in ganz Salzburg wie die Schwammerl aus dem Boden schießen? Wie kommt ein Gremium von Technokrat­en zu dem Anspruch, die architekto­nische Zukunft von Salzburg zu gestalten zu wollen? Wie steht es mit historisch­en und kunsthisto­rischen Kenntnisse­n in diesem Gremium? Kann man ohne Freunderlw­irtschaft und politische Hintermänn­er überhaupt Mitglied dieses Gremiums werden? Hilft es, wenn Frau Prochazka zurücktrit­t? Kommt dann Besseres nach? Wäre nicht die Auflösung dieses Gremiums das einzig Sinnvolle? Dann könnte der schlafende Bürger endlich aufwachen und sich nicht auf ein Gremium verlassen, dessen ursprüngli­che Sinnhaftig­keit sich zur Sinnlosigk­eit verkehrt hat. Wolfgang Sonntagbau­er 5082 Grödig

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