Einer wird gewinnen, verspricht Jörg Pilawa
BERLIN (SN, dpa). Wenn es an neuen Ideen mangelt, müssen alte Konzepte wieder ran: Die ARD legt am Samstag (20.15 Uhr) Hans-Joachim Kulenkampffs Klassiker „Einer wird gewinnen“neu auf. Vorsichtshalber bleibt es (zunächst) bei einem Termin. Jörg Pilawa, 48, moderiert die Show, startet aber voraussichtlich im Spätsommer mit der ARD-Version der international etablierten Show „Your Face Sounds Familiar“. In dieser Musikshow imitieren Prominente berühmte Musiker.
Doch kommenden Samstag wird der Blick tief in die Geschichte des deutschsprachigen Fernsehens gerichtet – auf „EWG“. Am 25. Januar 1964 hatte Hans-Joachim Kulenkampffs Show „Einer wird gewinnen“Premiere. Acht Kandidaten aus acht europäischen Ländern, meist aus der noch recht frischen Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG, Vorläuferin der EU), mussten betulich-charmante Fragen in ebensolchen Quizrunden um 2000 Mark, später um 8000 Mark Höchstgewinn durchstehen – und das 82 Mal bis zum Jahr 1987.
Show-Klassiker zu recyceln ist ein bewährtes Geschäft heutzutage. Warum bleibt „EWG“dann nicht länger auf Sendung? „Die Show jetzt zu einer Reihe auszubauen würde nicht funktionieren“, so Pilawa. Als abschreckendes Beispiel fungiert Jörg Kachelmann, der 1998 nach drei Versuchen „EWG“wieder einpacken musste. Pilawa: „Heute wird keine Show mehr selbstverständlich ein Renner. Die Halbwertzeiten sind kürzer.“Und was auch nicht wiederholbar ist: Der Auftritt von „Kulis“Butler Martin Jente, der seinem Chef mit einem tiefgründigen Scherz zum Schluss jeder Show Hut und Mantel reichte.
Pilawa empfängt in seiner LiveShow in Berlin Nora Tschirner für Deutschland, Hans Sigl für Österreich, Francis Fulton-Smith für England und Opernsänger Rolando Villazón für Frankreich, wo dieser heute lebt.