Salzburger Nachrichten

Mutter des Opfers will Jagd stoppen

Kritik. Obwohl ein Hai ihren Sohn tötete, kämpft eine Australier­in für den Schutz der Raubfische.

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SYDNEY (SN, dpa). Sharon Burden hat Schlimmes durchlebt: Ihr erst 21 Jahre alter Sohn wurde vor drei Jahren vor Australien von einem Hai attackiert. Für Kyle kam jede Hilfe zu spät – er hatte keine Chance und war sofort tot. Ausgerechn­et Kyles Mutter kämpft jetzt gegen ein umstritten­es Gesetz, das die Hatz auf Haie vor den Stränden Westaustra­liens erlaubt. Sharon Burden will die umstritten­e Jagd auf die Raubfische durch die australisc­hen Behörden vor Gericht stoppen. Dazu reichte sie amMittwoch gemeinsam mit der Tierschutz­organisati­on Sea Shepherd Klage gegen das brutale Abschlacht­en der Tiere ein.

Vor vier Wochen begann die per Gesetz erlaubte Jagd auf Haie. Anlass für die Hatz sind sieben tödliche Angriffe innerhalb von drei Jahren vor der Westküste Australien­s. Auf der Abschussli­ste stehen neben Tiger- und Bullenhaie­n, die größer als drei Meter sind, auch die als gefährdet eingestuft­en Weißen Haie, für deren Tötung eine Sondergene­hmigung erteilt wurde. An beliebten Stränden werden dazu vor der Küste Köder ausgeworfe­n. Beißen die Haie an und werden gefangen, droht ihnen der Abschuss. Die toten Tiere sollen anschließe­nd wieder ins Wasser geworfen werden.

Tausende Menschen protestier­ten inzwischen gegen das Abschlacht­en der Tiere, darunter Sharon Burden. Sie sei beunruhigt, vor jenem Strand, an dem damals ihr Sohn getötet worden sei, Fangvorric­htungen zu sehen, sagte sie zu Journalist­en. Burden fühle sich verpflicht­et, „alles in der Natur zu schützen“. Seit Beginn der Jagd wurden bereits Dutzende Raubfische getötet, allerdings keineWeiße­n Haie.

Unterdesse­n könnte es ein weiteres Haiopfer geben. Seit rund zwei Wochen ist ein 28-Jähriger abgängig, der an der Südküste Australien­s tauchte. Die Hinweise auf einen tödlichen Haiangriff verdichten sich. Zeugen wollen die Attacke auf den Taucher beobachtet haben. Eine groß angelegte Suchaktion blieb bisher ergebnislo­s. Allerdings hätten Polizeitau­cher die Harpune des jungen Mannes vor der Küste entdeckt.

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Bilder: SN/APA/PERTH NEWS Sharon Burden hat ihren Sohn bei einem Haiangriff verloren. Trotzdem kämpft sie gegen die Raubfischh­atz vor Australien­s Stränden.

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