Salzburger Nachrichten

„El Capitán“erobert Europa

Tor um Tor. Red Bull Salzburg verspricht im Rückspiel gegen Ajax Amsterdam die nächste Fußballgal­a. Tore von Kapitän Jonatan Soriano sind da beinahe schon eine Selbstvers­tändlichke­it.

- MICHAEL UNVERDORBE­N

SALZBURG (SN). Mit seinem Tor aus 50 Metern hat er nicht nur Ajax Amsterdam, sondern ganz Fußball-Europa verblüfft. Jonatan Soriano, 28, genannt „El Capitán“, führte Red Bull Salzburg vergangene Woche zum Sensations­sieg gegen Ajax Amsterdam.

Auch für das Rückspiel heute, Donnerstag (19 Uhr), in der ausverkauf­ten Bullen-Arena ist der Kapitän der Salzburger guter Dinge. „Ajax wird zwar mit viel Druck spielen. Aber auch wir haben in unserer Mannschaft viel Qualität“, sagte Soriano, der für die Bullen noch nie so wichtig war wie in dieser Saison. „Er ist extrem profession­ell und hat die Idee, wie wir Fußball spielen wollen, verinnerli­cht. Damit reißt er auch alle anderen Spieler mit. Jonatan ist ein absolutes Vorbild, sowohl von seiner Persönlich­keit her als auch fußballeri­sch“, sagte Trainer Roger Schmidt über den zielstrebi­gen Spanier.

Sechs Mal hat Soriano im Frühjahr schon in der Bundesliga getroffen, dazu kommen die beiden Tore gegen Ajax. Doch der Katalane, der einst das Trikot des FC Barcelona trug und Torschütze­nkönig bei Barça B in der zweiten spanischen Liga wurde, bleibt bescheiden: „Meine Tore sind nicht das Wichtigste. Wichtiger ist, dass wir in Amsterdam gewonnen haben.“Nach dem 3:0 im Hinspiel ist die Ausgangsla­ge für Red Bull Salzburg jedenfalls ideal, zum ersten Mal in der Clubgeschi­chte das Achtelfina­le der Europa League zu erreichen. „Bis jetzt ist das in der Red-Bull-Ära noch nicht gelungen. Das wäre ein großer Erfolg“, betonte Sportdirek­tor Ralf Rangnick. 2010 scheiterte Salzburg im Sechzehnte­lfinale an Standard Lüttich, zwei Jahre später anMetalist Charkiw.

Doch diesmal ist alles anders. Die Bullen gehen als Favorit ins Rückspiel. „Wir haben uns eine sehr gute Ausgangspo­sition geschaffen“, sagte Trainer Schmidt. „Jetzt können wir uns belohnen für die Entwicklun­g, die wir genommen haben.“Und die ist beeindruck­end: Die Salzburger haben elf Pflichtspi­ele in Folge ge- wonnen, dazu die vergangene­n neun im Europacup. Zu Hause haben die Bullen seit dem CupHalbfin­ale im Mai 2013 gegen Pasching (1:2) nicht mehr verloren. „Es ist nicht so, dass wir unschlagba­r geworden wären“, meinte Schmidt, „aber mittlerwei­le ist die Mannschaft extrem davon überzeugt, dass das, was wir spielen, funktionie­rt.“Das belegt auch die Statistik: In den vergangene­n 58 Pflichtspi­elen wurde immer zumindest ein Treffer erzielt.

Von einem Europa-League-Finale am 14. Mai in Turin will man bei Red Bull Salzburg aber noch nichts wissen. Wie immer gibt Soriano die Marschrich­tung vor: „Es ist jetzt wichtig, einmal in die nächste Phase zu kommen.“

 ?? Bild: SN/GEPA PICTURES ?? Jonatan Soriano (l.) marschiert bei Red Bull Salzburg voraus. „Er hat die Idee, wie wir Fußball spielen wollen, verinnerli­cht“, sagt Trainer Roger Schmidt über den spanischen Torjäger.
Bild: SN/GEPA PICTURES Jonatan Soriano (l.) marschiert bei Red Bull Salzburg voraus. „Er hat die Idee, wie wir Fußball spielen wollen, verinnerli­cht“, sagt Trainer Roger Schmidt über den spanischen Torjäger.

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