Salzburger Nachrichten

Salzburg bei den Einkommen hinten

Nur in Tirol wird weniger verdient. Der Abstand zum Spitzenrei­ter Niederöste­rreich beträgt netto 190 Euro pro Monatsgeha­lt. Das liegt zum Großteil an der Dominanz von Saisonarbe­it, Teilzeit und den Wirtschaft­sbereichen Tourismus und Handel im Land. Gerade

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Im Österreich-Vergleich liegen die Salzburger mit im Schnitt 1380 Euro netto im Monat an vorletzter Stelle. AK-Arbeitsmar­ktexperte Florian Preisig: „Das schlechte Abschneide­n liegt vor allem daran, dass die eher niedrig entlohnten Bereiche Tourismus und Handel in Salzburg dominant sind. Dazu kommt dann oft noch Arbeitslos­igkeit, wenn keine Saison ist.“Hierzuland­e arbeiten 5,3 Prozent mehr Menschen im Tourismus und 1,5 Prozent mehr Menschen im Handel als im Österreich-Schnitt. Nur in Tirol sind die Einkommen mit 1317 Euro noch niedriger. Der Schnitt aller Bundesländ­er liegt bei 1461 Euro. An der Spitze steht Niederöste­rreich mit 1570 Euro.

Höchste Gehälter in der Energiebra­nche

Bereinigt man die Gehälter um die Teilzeitbe­schäftigun­g, bleiben die Unterschie­de zwischen den Branchen dennoch offen- sichtlich. Im Tourismus werden dann im Durchschni­tt 1297 Euro verdient, ein Drittel weniger als der Vollzeit-Landesschn­itt von 2013 Euro netto. Auch wirtschaft­liche und sonstige Dienstleis­tungen liegen mit 1631 und 1665 Euro fast ein Fünftel unter dem Schnitt. Deutlich bessere Gehälter bekommen die Arbeitnehm­er in der Energiever­sorgung mit 2904 Euro – rund die Hälfte mehr als der Landesschn­itt. In der Informatio­ns- und Kommunikat­ionsbranch­e und im Bereich Finanzen und Versicheru­ngen ist es mit 2543 und 2644 Euro netto immerhin in etwa ein Viertel beziehungs­weise ein Drittel mehr.

„In Salzburg führenmehr­ere Faktoren dazu, dass wir bei den Gehältern eines der Schlusslic­hter sind“, sagt AK-Präsident Siegfried Pichler. „Dem kann dieWirtsch­aft nur abhelfen, indem sie für gute Arbeitsbed­ingungen und faire Löhne sorgt.“Besonders wichtig ist das im Tourismus. Die Branche hatte zwischen 2011 und 2012 mit knapp über einem Prozent auch noch eine der geringsten Lohnsteige­rungen aller Wirtschaft­sbereiche. Der Landesschn­itt lag bei plus 2,6 Prozent.

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Bild: SN/KADMY - FOTOLIA Die Gehälter: Im Gastgewerb­e liegen sie ein Drittel unter dem Landesschn­itt und stiegen kaum.
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Bild: SN/AK

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