Taboga und Zündel berufen
Wettbetrug. Die beiden Ex-Grödiger wehren sich gegen die Bundesliga-Sperren. Taboga soll als Kronzeuge auspacken.
WIEN, Causa auch SALZBURG (SN). In der Fußball-Wettbetrug ist weiterhin für Spannung gesorgt. Dominique Taboga und Thomas Zündel, beide wegen ihrer Verstrickung in mutmaßliche Manipulationen von Fußballspielen unter Verdacht, haben gegen ihre Sperren bei der Bundesliga Protest eingelegt. Wie berichtet, waren die bis Herbst 2013 für den SV Grödig tätigen Kicker mit Sperren auf Lebenszeit (Taboga) bzw. für ein Jahr (Zündel) belegt worden.
Nach der Entlassung aus seiner zweimonatigen Untersuchungshaft hatte die Bundesliga das Verfahren gegen Taboga wieder aufgenommen und ihn schließlich in der Vorwoche mit der drakonischen Strafe belegt. Die aufgelisteten Verstöße umfassen Verletzung des Fairplay- Gedankens, Bestechung, unzulässige Sportwetten und das Unterlassen der Meldepflicht. Die Justiz ermittelt gegen Taboga wegen des Verdachts des Betrugs. Er war ebenso wie Zündel vom SV Grödig suspendiert worden. Zündel gehörte zu jenen vier Mitspielern, die Taboga zu Spielmanipulationen anzustiften versucht haben soll.
Aufhorchen lässt zudem der Rieder Rechtsanwalt Peter Vogl. Der ehemalige Präsident der SV Ried und frühere Geschäftsführer von Red Bull Salzburg vertritt ab sofort Taboga gerichtlich. Vogl erklärte in der „Kronen-Zeitung“, der Ex-Fußballer werde als Kronzeuge auspacken und damit für einen Durchbruch bei der stockenden Aufarbeitung der Wettmanipulationen sorgen. Vogl betonte, er übernehme nur für diesen Part die Vertretung. Er legt Wert darauf, nicht als Strafverteidiger aufzutreten. In Vogls Amtszeit als Ried-Präsident ging Sanel Kuljic für den Innviertler Club auf Torjagd – der Salzburger Ex-Nationalspieler, der von Taboga in den Vernehmungen massiv belastet wurde, sitzt nach wie vor in Untersuchungshaft.