Grödig hat sich wieder gefunden
Remis. Der Aufsteiger verpasste zwar den angepeilten Sieg gegen Tabellenschlusslicht Innsbruck, sieht sich nach dem 1:1 aber spielerisch wieder in der richtigen Spur.
GRÖDIG (SN). Der Regen peitschte fast waagrecht in die Untersbergarena, jeder suchte rasch einen Unterschlupf im Warmen und Trockenen. Mit durchnässten und dreckigen Trikots schritten Grödigs Fußballer am Samstag vom Platz, zwei von ihnen mit Kopfverbänden, einer den Oberschenkel bandagiert.
Zur heroisch anmutenden Szenerie nach dem BundesligaMatch gegen Wacker Innsbruck passte nur das Ergebnis nicht so richtig dazu. 1:1 gegen den wahrscheinlichen Absteiger, das war einerseits das vierte Spiel in Folge ohne Sieg. Andererseits war es ein Punktgewinn, über den sich Grödig-Trainer Adi Hütter „nicht ganz unglücklich“zeigte, auch wenn er einen vollen Erfolg als Ziel ausgegeben hatte. Weil später am Abend Austria Wien den Sieg bei Sturm Graz noch vergab, bleibt der Aufsteiger auch zum Beginn des letzten Meisterschaftsviertels auf Tabellenplatz zwei.
Positiv stimmte Hütter zudem das, was seine Mannschaft bis zur Pause zeigte. Von den Flügeln erzeugten Philipp Huspek und Simon Handle viel Gefahr, zudem wirkte sich der erste Einsatz von Mario Leitgeb nach vierwöchiger Verletzungspause rundum positiv aus. „Er ist ein absoluter Führungsspieler, und auch seine spielerische Qualität war nach der langen Zwangspause schon wieder überraschend gut“, sagte Adi Hütter.
Insgesamt sah das Gebotene schon wieder deutlich mehr nach dem SV Grödig aus, den man im Herbst erlebt hat. Das Glück wäre perfekt gewesen, wenn auch der letzte Pass einmal angekommen wäre. „Die Entschlossenheit vor dem Tor ist noch nicht so, wie sie sein sollte“, analysierte Hütter.
So gerieten die Gastgeber nur 71 Sekunden nach Wiederanpfiff in Rückstand. Eine Kombination über Miroslav Milosevic zu Vollstrecker Lukas Hinterseer war zu schnell für Grödigs Abwehr abgelaufen.
Die Reaktion auf das 0:1 ließ auf sich warten. Erst hatten sogar die Tiroler die Chance auf das rasche zweite Tor, das Kevin Fend aber gegen Christopher Wernitznig verhinderte (49.), dann passierte eine halbe Stunde lang fast gar nichts mehr. Umso dankbarer wurde der Ausgleichstreffer nach einem Alleingang von Tomi (77.) angenommen. Spät genug, dass sich Hütter über einen Punkt zwar nur bedingt, aber doch mehr freuen konnte als sein Gegenüber Michael Streiter: „Der eine Punkt hilft uns nicht wirklich weiter“, sieht der Innsbruck-Trainer nicht mehr viel Licht im Kampf gegen den Abstieg. Tomis Treffer stieß Wacker noch ein Stück weiter in Richtung Erste Liga. Für Grödig erhielt das Tor die – sehr theoretische – Chance, Red Bull Salzburg noch abzufangen. Es könnte schlechtere Bilanzen geben für einen Aufsteiger nach 27 Runden.