Salzburger Nachrichten

„Festspielp­reise“für das Sl-ticket?

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So erfreulich die Tatsache ist, dass es endlich ernst zu nehmende Bestrebung­en für das „City-Ticket“für die Stadt Salzburg und das „Salzburg Land Ticket“– und das erst überzufäll­ig wenige Tage vor den Gemeindera­tswahlen – gibt, so abschrecke­nd sind für den Durchschni­ttsbürger die veröffentl­ichten Preiskalku­lationen. So kostet die Österreich-Card der ÖBB für die zweite Klasse pro Jahr nur 1640 und die TirolKarte 340 Euro für das gesamte Bundesland. In Salzburg soll die Karte für das Bundesland ohne die Landeshaup­tstadt 1500, mit Einschluss derselben 1660 Euro kosten.

Da das Netz der Öffis in den vergangene­n Jahren in den Regionen mit Ausnahme des oberen Pinzgauer Salzachtal­s und der Anrainerge­meinden an der Salzburger Lokalbahn immer wieder eingeschrä­nkt worden ist – so wurden z. B. die abendliche­n Verbindung­en von Salzburg nach Bad Ischl in St. Gilgen gekappt –, bleibt abzuwarten, wer sich diese Jahreskart­en kaufen wird. Wohl nur die, die genügend Zeit und Geld haben. Zudem würde ohne Netzund Frequenzve­rbesserung­en ein teures Missverhäl­tnis zuungunste­n der meisten ländlichen Regionen bestehen bleiben, desgleiche­n für Familien.

Für Letztere sollte es unbedingt eine vergünstig­te Familienva­riante für die Jahreskart­e und wiederum Familien-Tagesfahrt­en geben, da im Gegensatz zu vor 30 Jahren heute schon zwei arbeitende Elternteil­e der Mittelklas­se mit zwei Kindern Schwierigk­eiten haben können, den Alltag wirtschaft­lich zu bestreiten. TeuresWohn­en, Lohnverlus­te und nicht leistbare Mobilität zusammen mit den bisher ungelösten Luft- und Lärmproble­men werden ansonsten die Entwicklun­g der Großregion Salzburg-BayernOber­österreich behindern anstatt zu fördern. Dr. Dietmar Golth, Bürgerkomi­tee Pro Stadtbahn Salzburg

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