Salzburger Nachrichten

Niedrige Einkommen

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Jetzt haben wieder einmal AKExperten herausgefu­nden, dass in Salzburg ein sehr schlechtes Lohnniveau herrscht, vor allem im Tourismus. Wir, die Arbeitgebe­r, zahlen einfach zu wenig. Schluss, das ist es, ganz einfach, wir zahlen zu wenig!

Begründung folgt keine, dass lässt zum Schluss nur Folgendes: Wir verlangen zwar „Länge mal Breite“, aber geben unseren Mitarbeite­rn zu wenig davon ab. Diese ganze Zahlenklau­berei, wo um wie viel auch immer mehr gezahlt wird, ist doch ehrlich gesagt ein Blödsinn sonderglei­chen.

Uns Arbeitgebe­r so hinzustell­en ist falsch, unfair und fast schon kriminell.

Ich bin seit zwölf Jahren Unternehme­r, gebe seit jeher im Schnitt proMonat neunMitarb­eitern (da sind mein Geschäftsp­artner und ich noch nicht eingerechn­et) Lohn und Arbeitsste­lle. Gern würde ich jedem/jeder mehr Geld bezahlen – aber wie soll denn das gehen, Herr Pichler?

Soll ich meinen Verlängert­en jetzt um 4,50 Euro verkaufen und die Halbe um 6 Euro? Nur damit wir dann endlich genug haben, um den Mitarbeite­rn einen in Ihren Augen gerechten Lohn anbieten zu können?

Besonders diese Pauschalie­rung in der Gastronomi­e macht mich rasend. Es gibt wie überall schwarze Schafe, aber ich fühle mich persönlich angegriffe­n, wenn immer wieder auf die Touristike­r (die vor allem in Salzburg das Rückgrat in puncto Steuern und Abgaben sind) „eingedrosc­hen“wird.

Meinen Mitarbeite­rn geht es so weit gut, auch wenn das Gehalt eher durchschni­ttlich ist, aber sie werden fair und korrekt behandelt, sie sind dafür auch zu uns „Chefs“loyal: Eine Hand wäscht die andere. Roman Bader, Geschäftsf­ührer Eisenmann & Bader Gastronomi­e GmbH, Cup&Cino Coffee House Salzburg 5166 Perwang

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