Computer ja, Kenntnisse gering

Dateien verschieben? Selbsteinschätzung und Wirklichkeit klaffen weit auseinander

WIEN (SN, APA). Zwar sind Österreichs Haushalte bestens mit Computern und Internet ausgestattet, doch jeder dritte Österreicher verfügt nur über schlechte oder sehr schlechte Computergrundkenntnisse. Das hat eine Studie der Österreichischen Computer Gesellschaft (OCG) mit 1260 Teilnehmern ergeben.

Ziemlich daneben lagen die Befragten auch bei der Einschätzung ihrer Computergrundkenntnisse: Während 78 Prozent derMeinung waren, über „sehr gute“oder „eher gute“Fähigkeiten zu verfügen, zeigte sich, dass 75 Prozent der Österreicher schlechte bis sehr schlechte Grundkenntnisse besitzen. Dabei ging es um simple Aktionen, wie etwa das Verschieben von Dateien in einen Ordner.

„Vor allem in der Selbsteinschätzung klaffen die Ergebnisse enorm auseinander“, fasste Ronald Bieber, Generalsekretär der OCG, die Umfrageergebnisse zusammen. Während die Befragten ihre allgemeinen Computerkenntnisse zu 15 Prozent als sehr gut einschätzten, lag diese Zahl in Wirklichkeit bei nur sieben Prozent. 79 Prozent bewerteten ihre Kenntnisse als gut bis mittelmäßig, die tatsächliche Zahl lag bei nur 32 Prozent. Jeder dritte Befragte hatte zuvor bereits eine Computerausbildung mit Zertifikat absolviert.

Bezüglich der Internetkenntnisse schnitten 41 Prozent der Befragten sehr gut, zehn Prozent gut bis mittelmäßig und 49 Prozent schlecht bis sehr schlecht ab. Vor allem 15- bis 29-Jährige sind fit am PC. Sie wiesen bei den PC-Fähigkeiten mit 55 Prozent die geringste Rate der Kategorie „schlecht bis sehr schlecht“auf, gefolgt von 61 Prozent bei den 30- bis 49-Jährigen und 68 Prozent bei den 50- bis 60-Jährigen. Andererseits: Nur sieben Prozent der Jungen haben sehr gute Kenntnisse.

Privat sind die Österreicher laut Bieber jedenfalls „bestens“mit Computern und Internet ausgestattet: Knapp drei Viertel der Befragten besitzen ein Notebook, 69 Prozent ein Smartphone und 66 Prozent haben zu Hause WLAN. Jeder vierte Österreicher verbringt täglich über drei Stunden Freizeit vor dem Computer.

Beruflich verfügen 72 Prozent der Befragten über einen Desktop-PC oder Standcomputer, 57 Prozent besitzen einen Internetzugang am Arbeitsplatz. 51 Prozent der Österreicher verbringen mindestens die Hälfte ihrer Arbeitszeit am Computer.