Frau steuert Satellit
Berufswahl. Friseurin, Tischler, Mechaniker: Das war einmal. Das Angebot an Berufen heute ist größer denn je. Wir stellen drei vor.
SALZBURG (SN). Zufrieden soll ein Job machen: Das ist bei Jugendlichen eines der wichtigsten Kriterien bei der Berufswahl.
DerWeg zum glücklich machenden Beruf ist dennoch verwinkelt. Eine Lehre beginnen oder weiter zur Schule gehen? An das Gymnasium, die Handelsakademie oder die HTL?
Gerade auf dem Gebiet der Technik und der Medien gibt es zahlreiche neue Berufe. Viele davon sind kaum bekannt – wie die folgenden drei Karrierewege von Absolventen der Fachhochschule Salzburg zeigen.
Die Satellitenbauerin
Das Gerät, das Manuela Unterberger aus Bad Hofgastein konstruiert hat, rast mit 7,5 Kilometern in der Sekunde um die Erde – in einer Höhe von 790 Kilometern: Die 31-jährige Salzburgerin arbeitet als Forscherin am Institut für Kommunikationsnetze und Satellitenkommunikation an der Technischen Universität Graz.
Dort ist sie technische Leiterin des Projekts TUGSAT1, das darauf abzielt, Aufnahmen von besonders hellen Sternen zu ma- chen. Konkret geht es um ferne Sterne in den Sternbildern Orion und Zentaurus. Der Satellit, den sie mit einem Kollegen konstruiert hat, ist seit einem Jahr im All und liefert Bilder von dort. In Salzburg hat Unterberger Informationstechnik und System-Management studiert. Es folgte ein Studium an der TU Graz. Ihr Berufsalltag heute: „Wir sitzen hauptsächlich vor dem Rechner und haben eine Bodenstation auf unserem Dach. Dort bereiten wir Kommandos vor, die dem Satelliten sagen, wo er hinschauen und was er fotografieren soll.“ Der Filmemacher Außergewöhnlich ist auch der Beruf, den Clemens Wirth aus Innsbruck gewählt hat. Der 29-Jährige machte sich nach dem Multimediaart-Studium als Filmemacher selbstständig. Heute arbeitet er vorwiegend mit Dioramen – also Miniaturwelten, die er selbst baut. Diese beleuchtet er und filmt sie ab. Daraus macht er Vorspänne für Fernsehfilme undWerbetrenner – das sind Sequenzen, die im Fernsehen die Werbung vom Programm trennen. Zu seinen Kunden zählen unter anderem Fernsehanstalten, Filmproduzenten und Musiker. Es ist ein sehr spezielles Arbeitsfeld. „Filmemacher gibt es ja sehr viele. Aber wenn man sich ein bisschen spezialisiert, hat man einen Vorteil auf dem Markt. “
Innenausstatter für Yachten
Auch Rene Buchinger (33) aus Niederösterreich hat einen nicht alltäglichen Job: Ihn beschäftigt die Innenausstattung von Yachten und Privatjets. Für die Arbeit bei der Firma List components & furniture kommt ihm das Studium der Holztechnik und Holzwirtschaft in Kuchl zugute. Ihm geht es heute darum, ein spezielles Material zu finden, das allen Brandschutzanforderungen entspricht. „Teilweise müssen wir Materialien neu erfinden“, sagt Buchinger.
Ihr Satellit rast durchsWeltall.