Salzburger Nachrichten

Frau steuert Satellit

Berufswahl. Friseurin, Tischler, Mechaniker: Das war einmal. Das Angebot an Berufen heute ist größer denn je. Wir stellen drei vor.

- THOMAS HÖDLMOSER

SALZBURG (SN). Zufrieden soll ein Job machen: Das ist bei Jugendlich­en eines der wichtigste­n Kriterien bei der Berufswahl.

DerWeg zum glücklich machenden Beruf ist dennoch verwinkelt. Eine Lehre beginnen oder weiter zur Schule gehen? An das Gymnasium, die Handelsaka­demie oder die HTL?

Gerade auf dem Gebiet der Technik und der Medien gibt es zahlreiche neue Berufe. Viele davon sind kaum bekannt – wie die folgenden drei Karrierewe­ge von Absolvente­n der Fachhochsc­hule Salzburg zeigen.

Die Satelliten­bauerin

Das Gerät, das Manuela Unterberge­r aus Bad Hofgastein konstruier­t hat, rast mit 7,5 Kilometern in der Sekunde um die Erde – in einer Höhe von 790 Kilometern: Die 31-jährige Salzburger­in arbeitet als Forscherin am Institut für Kommunikat­ionsnetze und Satelliten­kommunikat­ion an der Technische­n Universitä­t Graz.

Dort ist sie technische Leiterin des Projekts TUGSAT1, das darauf abzielt, Aufnahmen von besonders hellen Sternen zu ma- chen. Konkret geht es um ferne Sterne in den Sternbilde­rn Orion und Zentaurus. Der Satellit, den sie mit einem Kollegen konstruier­t hat, ist seit einem Jahr im All und liefert Bilder von dort. In Salzburg hat Unterberge­r Informatio­nstechnik und System-Management studiert. Es folgte ein Studium an der TU Graz. Ihr Berufsallt­ag heute: „Wir sitzen hauptsächl­ich vor dem Rechner und haben eine Bodenstati­on auf unserem Dach. Dort bereiten wir Kommandos vor, die dem Satelliten sagen, wo er hinschauen und was er fotografie­ren soll.“ Der Filmemache­r Außergewöh­nlich ist auch der Beruf, den Clemens Wirth aus Innsbruck gewählt hat. Der 29-Jährige machte sich nach dem Multimedia­art-Studium als Filmemache­r selbststän­dig. Heute arbeitet er vorwiegend mit Dioramen – also Miniaturwe­lten, die er selbst baut. Diese beleuchtet er und filmt sie ab. Daraus macht er Vorspänne für Fernsehfil­me undWerbetr­enner – das sind Sequenzen, die im Fernsehen die Werbung vom Programm trennen. Zu seinen Kunden zählen unter anderem Fernsehans­talten, Filmproduz­enten und Musiker. Es ist ein sehr spezielles Arbeitsfel­d. „Filmemache­r gibt es ja sehr viele. Aber wenn man sich ein bisschen spezialisi­ert, hat man einen Vorteil auf dem Markt. “

Innenausst­atter für Yachten

Auch Rene Buchinger (33) aus Niederöste­rreich hat einen nicht alltäglich­en Job: Ihn beschäftig­t die Innenausst­attung von Yachten und Privatjets. Für die Arbeit bei der Firma List components & furniture kommt ihm das Studium der Holztechni­k und Holzwirtsc­haft in Kuchl zugute. Ihm geht es heute darum, ein spezielles Material zu finden, das allen Brandschut­zanforderu­ngen entspricht. „Teilweise müssen wir Materialie­n neu erfinden“, sagt Buchinger.

Ihr Satellit rast durchsWelt­all.

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Bild: SN/TU GRAZ/LUNGHAMMER Manuela Unterberge­r:
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