Nur keinen Streit im Ort
Die Problemzone der ÖVP ist die Stadt, während die SPÖ auf dem Land schwer zu kämpfen hat. Die SPÖ hat es zwar geschafft, rote Mehrheiten wie in Bürmoos und Schwarzach souverän zu verteidigen und ihre früheren Hochburgen Bischofshofen und Mühlbach am Hochkönig zurückzuerobern.
Aber in vielen Gemeinden waren die Ergebnisse der Genossen enttäuschend, in einigen sogar katastrophal. In Tamsweg verlor die SPÖ vier ihrer siebenMandate. Noch hat sich niemand gefunden, die verbliebenen drei Sitze einzunehmen. Spitzenkandidat Klaus Repetschnigg zieht sich schwer enttäuscht zurück, weitere Mandatare folgen ihm. Dieser Schritt ist menschlich zu verstehen. Un- verständlich ist die politische Reaktion des bisherigen Vizebürgermeisters Repetschnigg. Er stößt sogar die eigenen Wähler vor den Kopf, weil er die Mandate unbesetzt lässt. Und er ist auf die anderenWähler beleidigt, weil diese ihm nicht die erhoffte Unterstützung zukommen ließen.
Der SPÖ-Mann hatte sich für eine kompromisslose Angriffstaktik gegen die ÖVP-Mehrheit entschieden. Er sieht sich gern als Rebell, hat imWahlkampf kräftig ausgeteilt und musste auch einiges einstecken. Seine harte Kritik mag sachlich da und dort durchaus berechtigt gewesen sein.
Aber die großeMehrheit der Wähler mag diesen oppositionellen Stil in der Gemeindestube nicht. Sie interpretiert harte Kritik als Streiterei. Ähnliche Erfahrungen musste die SPÖ am 9. März zum Beispiel auch in St. Gilgen und Radstadt machen. Dort sitzen die ÖVP-Ortschefs fester im Sattel denn je. E-Mail: thomas.auinger@salzburg.com