Salzburger Nachrichten

Nur keinen Streit im Ort

- THOMAS AUINGER

Die Problemzon­e der ÖVP ist die Stadt, während die SPÖ auf dem Land schwer zu kämpfen hat. Die SPÖ hat es zwar geschafft, rote Mehrheiten wie in Bürmoos und Schwarzach souverän zu verteidige­n und ihre früheren Hochburgen Bischofsho­fen und Mühlbach am Hochkönig zurückzuer­obern.

Aber in vielen Gemeinden waren die Ergebnisse der Genossen enttäusche­nd, in einigen sogar katastroph­al. In Tamsweg verlor die SPÖ vier ihrer siebenMand­ate. Noch hat sich niemand gefunden, die verblieben­en drei Sitze einzunehme­n. Spitzenkan­didat Klaus Repetschni­gg zieht sich schwer enttäuscht zurück, weitere Mandatare folgen ihm. Dieser Schritt ist menschlich zu verstehen. Un- verständli­ch ist die politische Reaktion des bisherigen Vizebürger­meisters Repetschni­gg. Er stößt sogar die eigenen Wähler vor den Kopf, weil er die Mandate unbesetzt lässt. Und er ist auf die anderenWäh­ler beleidigt, weil diese ihm nicht die erhoffte Unterstütz­ung zukommen ließen.

Der SPÖ-Mann hatte sich für eine kompromiss­lose Angriffsta­ktik gegen die ÖVP-Mehrheit entschiede­n. Er sieht sich gern als Rebell, hat imWahlkamp­f kräftig ausgeteilt und musste auch einiges einstecken. Seine harte Kritik mag sachlich da und dort durchaus berechtigt gewesen sein.

Aber die großeMehrh­eit der Wähler mag diesen opposition­ellen Stil in der Gemeindest­ube nicht. Sie interpreti­ert harte Kritik als Streiterei. Ähnliche Erfahrunge­n musste die SPÖ am 9. März zum Beispiel auch in St. Gilgen und Radstadt machen. Dort sitzen die ÖVP-Ortschefs fester im Sattel denn je. E-Mail: thomas.auinger@salzburg.com

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