Ausbau des Spitals liegt auf Eis
Die Erweiterung des Krankenhauses Mittersill sollte schon fertig sein
MITTERSILL (SN). ImHerbst 2013 sollte der Ausbau des Mittersiller Spitals um fünf Mill. Euro abgeschlossen sein. Bis heute wurde aber nicht einmal angefangen. In Mittersill gibt es Befürchtungen, dass das Projekt in aller Ruhe verschieden ist.
Im März 2010 schloss das Land die Geburtenstation des Spitals. Das sorgte im Oberpinzgau für heftige Kritik. Man fürchtete, die Schließung sei nur der Anfang vom Ende des Krankenhausstandorts. Ein Jahr später, im März 2011, präsentierten der damalige Finanzreferent LH-Stv. David Brenner und die für die Krankenhäuser zuständige Landesrätin Erika Scharer ( beide SPÖ) die Pläne für den Ausbau. Das sei ein klares Bekenntnis des Landes zum Bestand des Krankenhaus, hieß es.
In einem Zubau nördlich des Spitals sollten unter anderem ein neuer OP-Trakt, ein Ärztezentrum und auch das Hebammenzentrum, das sich derzeit in einem kleinen Haus auf diesem Areal befindet, untergebracht werden. Auch Park-
Wir werden sicher kein Pflegeheim.
R. Friedlmeier, Ärztlicher Leiter
plätze waren geplant. Der Zeitplan sah die Ausschreibung noch 2011, den Baubeginn im Frühjahr 2012 und die Fertigstellung im Herbst 2013 vor.
Die Gemeinde Mittersill hat dem Land den Grund für den Ausbau zur Verfügung gestellt. Bürgermeister Wolfgang Viertler sagt, er gehe davon aus, dass der Ausbau komme. „Er ist eine Voraussetzung für die Sicherung des Standorts. Wir werden den Bau auch einfordern.“
Trotz des Finanzskandals erteilte die alte Landesregierung im Februar 2013 immerhin noch eine Planungsgenehmigung. Die geschätzten Kosten waren bis dahin auf sechs Millionen Euro angewachsen.
Nun geht es aber zurück an den Start. Finanz- und Spitalsreferent LH-Stv. Christian Stöckl (ÖVP) sagt, die Investitionen in den Ausbau seien nicht gestoppt. „Vorrang hat aber derzeit die Gründung der gemeinsamen GmbH mit den Krankenhäusern Zell am See und Tamsweg. Dann wird ein medizinisches Konzept für das Krankenhaus Mittersill erstellt.“Aufbauend auf diesem Konzept lege man dann fest, welche Investitionen in Mittersill getätigt würden. Dass der Ausbau in der ursprünglich geplanten Form kommt, ist also keineswegs sicher. Ebenso der Zeitpunkt.
Der Ärztliche Direktor in Mittersill, Roland Friedlmeier, sagt, die Verzögerung sei nicht wünschenswert, aber seriös. „Es gab nach 2011 Ausschreibungen und Planungen. Dass man nach dem Finanzdebakel gewisse Dinge neu überdenkt, ist nicht ungewöhnlich. Und
natürlich muss man Konzepte noch einmal hinterfragen. Aber ich würde das nicht negativ werten. Ich sehe keinen Grund zur Beunruhigung und habe keine Zweifel, dass der Ausbau umgesetzt wird.“
Dass die Verzögerung eine gewisse Verunsicherung in Mittersill und im Spital auslöst, ist für Friedlmeier verständlich. „Durch die Geschichte des Spitals in den letzten Jahren ist man da natürlich sensibel. Wir hatten schon im Herbst eine Mitarbeiterversammlung. Dort wurde auch eine Verlautbarung von Christian Stöckl verlesen, die positiv war.“
Friedlmeier sagt, es gebe Einigkeit der kollegialen Führungen in Mittersill und Zell am See über die Notwendigkeit des Ausbaus. Die zwei neuen OPSäle im Zubau seien Teil des Kooperationskonzepts, das die zwei Spitäler vorgelegt hätten. Die Gründung der gemeinsamen GmbH soll noch vor den Sommerferien 2014 erfolgen.