Schmucke Hilfe für die Kultur
Begeisterung. Kürzungen im Kulturbudget: Damit wollen sich zwei Juwelierinnen in Salzburg nicht abfinden. Sie haben ihre eigene Initiative gestartet.
SALZBURG-STADT (SN-ham). Sie sind erst vergangenen Sommer von Deutschland nach Salzburg gezogen und haben das ehemalige Geschäft von Juwelier Volker Ranft am Makartplatz unter dem Namen „De Ungaria“neu eröffnet. In der kurzen Zeit haben die Schwestern Leonie und Marie-Christine von Ungern-Sternberg die Salzburger Kulturszene kennen und lieben gelernt: Im benachbarten Landestheater und im Mozarteum sind die beiden oft zu Gast. Als sie im Vorjahr von den Kürzungen in der Kulturlandschaft er- fahren hätten, seien sie entsetzt gewesen. „Das kulturelle Angebot in Salzburg war einer der Gründe, warum wir hierher gekommen sind.“Es sei schlimm, dass die Unterstützungen überhaupt zur Diskussion stünden, „gerade in einer Stadt wie Salzburg, die für die Kunst weltberühmt ist“.
Daher haben sie sich entschlossen, das Landestheater zu unterstützen und fördern die aktuelle Produktion „Schwanensee“von Ballettdirektor Peter Breuer. „Wir sind nur ein kleines Unternehmen, das noch im Wachsen ist. Wir haben noch nicht so viele Geld“, sagt Leonie von Ungern-Sternberg. „Aber wir haben in unserem Businessplan einen gewissen Prozentsatz integriert, mit dem wir die Kunst- und Kulturszene unterstützen wollen.“
Das tun sie zum einen mit Geld, zum anderen auch bei der Werbung nach außen. „Das ist eine Leistung, bei der zwar kein Geld fließt, die aber trotzdem viel wert ist“, erklären die beiden. „Wir versuchen, unsere Kunden in das Theater zu bringen. Wir machen Werbung auf unserer Homepage und in sozialen Netzwerken und mobilisieren in persönlichen Gesprächen. Es kommen Freunde aus Düsseldorf, die sich eine Aufführung ansehen werden.“
Ihre Unterstützung soll langfristig sein. „Das ist kein Marketing-Gag, sondern wird weiterwachsen“, betonen sie. Die Zusammenarbeit mit Peter Breuer sei sehr inspirierend. „Wir führen sehr konstruktive Gespräche und sehen auch viele Parallelen zwischen dem Ballett und unserer Branche.“Dazu zählten handwerkliches Können, Ästhetik, Leidenschaft und der Mut zu Innovation. „Wir wollen damit auch andere Menschen inspirieren, ebenfalls die Kultur in Salzburg zu unterstützen.“