Geld allein rettet bauMax nicht Die Branche zeigtAltersschwäche
Heimwerker. Der Versuch Karl-Heinz Essls, seine Kunstsammlung zu Geld zu machen und ins bauMax-Imperium zu stecken, ist schwierig und wird zudem nicht ausreichen.
SALZBURG (SN). Die Konsumausgaben für den Gartenbedarf sind innerhalb der vergangenen zehn Jahre um mehr als 70 Prozent gestiegen. Das Selbermachen in Wohnung, Haus und Garten liegt im Trend. Doch jene, die hauptsächlich all die Rasenmäher, Pflanzen, Farben, Holzplatten und Bohrmaschinen verkaufen, mit denen die Konsumenten heimwerken, blühen nicht gerade auf. Im Gegenteil: Marktführer bauMax steht vor dem Abgrund. Das liegt bei bauMax auch am Klumpenrisiko Ost- europa, weil die Gruppe hier überdimensional stark engagiert ist und die Erholung in Osteuropa schleppender als erwartet voranschreitet. Die gesamte Branche hat aber in Österreich das Problem, dass der Markt gesättigt ist, die Quadratmeterumsätze sinken und der Trend der Kunden in Richtung Internet zum Teil verschlafen worden ist.
Dennoch will bauMax-Gründer Karl-Heinz Essl nun mit dem Verkauf seiner Kunstsammlung das Baumarkt-Imperium zumindest zum Teil retten. Für eine Übernahme der Sammlung durch den Staat zeichnen sich zähe Verhandlungen ab. Museumsdirektoren fordern detaillierte Gutachten und den Verzicht auf jene Teile, die nicht Spitzenwerke darstellen.
Ein Verkauf über den Markt könnte noch schwieriger sein: Die Sammlung enthält so viel Hochkarätiges, dass Händler wegen eines plötzlichen Überangebots einen Einsturz der Preise oder einen dauerhaften Wertverlust österreichischer Kunst befürchten.