Oper alsAngebot für alle
Die Wiener Staatsoper setzt weiterhin auf Populäres
WIEN lich: (SN-eStro). Klingt gemüt„Betrachten Sie unsere Vorstellungen doch mal im Pyjama“, sagte Dominique Meyer. Der Staatsoperndirektor meinte damit nicht, dass das Jahresprogramm 2014/15, das er am Dienstag vorstellte, zum Einschlafen sei. Sondern er verwies auf die Möglichkeit, in der kommenden Saison gleich 45 Produktionen per Livestream ganz privat zu Hause zu empfangen.
Für das „echte“Publikum werden in der Staatsoper 40 Werke aus dem Repertoire, von „Aida“bis „Zauberflöte“, gespielt. Sir Simon Rattle wird zwei Mal Wagners „Ring“dirigieren. Bis auf Jonas Kaufmann, für den kein Termin passte, sind viele Stars, von Anna Netrebko über Elina Garanca bis Plácido Domingo, zu Gast.
Es sind wieder sechs Premieren, die der Spielplan anbietet. Zwei davon wird Generalmusikdirektor Franz Welser-Möst dirigieren, Verdis „Rigoletto“(Regie Pierre Audi, mit Piotr Beczala, Simon Keenlyside) sowie „Elektra“von Strauss (Regie Uwe Eric Laufenberg, mit Nina Stemme). Welser-Möst fehlte aus traurigem Anlass, er war beim Begräbnis seiner Mutter.
Die weiteren Premieren: Mozarts „Idomeneo“(Regie Kasper Holten, Dirigent Christoph Eschenbach), Mussorgskis „Chowanschtschina“(Dirigent Semyon Bychkov, Regie Lew Dodin), Donizettis „Don Pasquale“(Regie Irina Brook) und „The Tempest“von Thomas Adès, der Komponist selbst dirigiert, Robert Lepage inszeniert. Lortzings „Undine“wird als Kinderoper produziert.
Ballettchef Manuel Legris kündigte mehrere Produktionen an, darunter die John-Neumeier-Choreografie von Strauss’ „Josephs Legende“.
Mit der Bilanz und der Sitzplatzauslastung von 98,94 Prozent zeigte sich Meyer zufrieden, doch „die Budgetsorgen existieren“. „Ich habe die Glocke ein bisschen geläutet“, rechtfertigte er vage Rückzugsankündigungen. Man wolle aber dauerhafte Zukunftslösungen mit Kulturminister Josef Ostermayer (SPÖ) finden. www.wiener-staatsoper.at