Eine halbe Million Euro Belohnung: Prämien für 471 Landesbedienstete
SALZBURG (SN). Fleiß hat seinen Preis, auch in der Landesverwaltung. Nach einer Unterbrechung seit 2007 hat das Land im Vorjahr wieder Prämien an seine Mitarbeiter ausbezahlt. Personallandesrat Sepp Schwaiger (ÖVP) wollte mit dem Leistungsprinzip einen „Motivationsschub“bei den Bediensteten auslösen. „Wir wollen ein Signal geben und den Mitarbeitern zeigen, dass wir ihre Mehrarbeit zu schätzen wissen“, sagt Schwaiger.
Rund eine halbe Million Euro standen im Prämientopf zur Verfügung, 457.050 Euro hat das Land ausgeschüttet. Das zeigt die Beantwortung einer schriftlichen Anfrage der Freiheitlichen im Landtag. Demnach sind 471 Mitarbeiter der Landesverwaltung – oder 18 Prozent – in den Genuss eines finanziellen Bonus gekommen.
Die meisten „Zuckerl“gab es in der Bauabteilung – 102 Mitarbeiter erhielten dort eine Prämie zugesprochen. Wobei die Abteilung 6 auch die größte von allen ist. 41 Bedienstete waren es in der Abteilung 4 (Energie), 38 Mitarbeiter freuten sich in der Bezirkshauptmannschaft Salzburg-Umgebung über ein Körberlgeld, 13 Bedienstete bekamen in der Landesinformatik eine Gratifikation.
Im Durchschnitt betrug die finanzielle Belohnung 970 Euro. Wobei die Höhe zwischen 600 und 1500 Euro variierte. Nur in Ausnahmen gab es eine höhere Belohnung – die von der Personalabteilung genehmigt werden musste. Wer eine Prämie zugesprochen bekam, diese Entscheidung oblag dem Abteilungsleiter. Die Regel lautete, dass maximal 20 Prozent der Mitarbeiter einer Abteilung eine Prämie erhalten können.
Karl Schnell, FPÖ Klubobmann
Die FPÖ kritisiert dieses Schema. Grundsätzlich sei gegen ein Prämiensystem nichts einzuwenden. FPÖ-Klubobmann Karl Schnell sagt: „Das ist eine nicht nachvollziehbare Umverteilungsaktion. Es gibt kaum Richtlinien, wie die Prämien verteilt werden. Man sollte nicht einfach das Füllhorn auf gut Glück über dem Amt ausschütten, sondern vernünftigerweise bei den Gehaltsabschlüssen großzügiger sein.“
Prämien gab es laut Landesrat Josef Schwaiger für außerordentliche Leistungen. „Belohnungen gibt es für jene Mitarbeiter, die Herausragendes leisten und über Gebühr ge- arbeitet haben. Wer in der Informatik ein Programm entwickelt, durch das die Förderansuchen schneller abgewickelt werden können, verdient eine Prämie“, sagt Landesrat Schwaiger. Gelang es den Mitarbeitern der Bauplanung beispielsweise, die Gesamtkosten eines Projekts zu senken, zeigte sich das Land erkenntlich. Auch der Hochwassereinsatz im Juni hat Beamte im Land gefordert. Bei Außeneinsätzen, Überstunden oder dem raschen Abwickeln von Anträgen im Katastrophenfonds sprach der Dienstgeber von einer „herausragenden Leistung“.
Prämien an Abteilungsleiter und Fachreferenten gab es keine. Lediglich ein Fachabteilungsleiter und 21 Referatsleiter erhielten eine Belohnung – im Durchschnitt von 1150 Euro.
Den Prämientopf will Personallandesrat Schwaiger künftig beibehalten. Die „Motivationssteigerung“solle es jedes Jahr geben.