Der „letzteWille“soll zentral gespeichert werden
SALZBURG (SN-hei). Ein österreichweit zentrales Testamentsregister existiert schon lang. Bei den Patientenverfügungen müssen Ärzte hingegen mehrere Register durchforsten, um denWillen des Patienten zu erfahren. Bei der Salzburger Patientenvertretung haben rund 1300 Salzburger eine Verfügung hinterlegt, mit der etwa lebensverlängernde Maßnahmen ausgeschlossen werden. Die Salzburger Landeskliniken können diese seit 2009 elektronisch abfragen. Parallel dazu gibt es aber die Datenbank der Notare und der Rechtsanwälte, wo weitere 2000 Salzburger ihre Patientenverfügung errichtet haben. Darauf können Ärzte nicht zugreifen. Angehörige müssen die Verfügung notfalls holen.
Die ÖVP will die Register vereinheitlichen und bringt da- zu einen Antrag im Landtag ein. Klubobfrau Gerlinde Rogatsch sagt: „Drei verschiedene Register sind unbefriedigend. Die Verfügungen sollten in einem Zentralregister zusammengeführt werden.“Sowohl Notariatskammer als auch die Salzburger Patientenvertretung befürworten das. Leopold Hirsch, Präsident der Rechtsanwaltskammer, ist skeptisch: „Warum muss immer alles zentral sein? Es kann genauso gut die Patientenvertretung ihre Verfügungen in unser Register übertragen.“
Die Nachfrage, sein Schicksal am Ende selbst zu regeln, steigt. Den nächsten freien Termin für eine Patientenverfügung bei der Salzburger Patientenvertretung gebe es im März 2016, sagt Thomas Russegger. Aktuell stünden 449 Personen auf derWarteliste.