Mailand kauft in Salzburg ein
So kommen die Salzburger Festspiele doch noch zu einem kleinen Plus für 2013
SALZBURG (SN). Ende gut, vieles gut: Der künftige Intendant der Mailänder Scala, Alexander Pereira, kauft den Salzburger Festspielen, die eben dieser Intendant noch bis Ende Sommer 2014 leitet, um 1,6 Mill. Euro in Bausch und Bogen sechs Opern ab. Die Präsidentin der Salzburger Festspiele, Helga Rabl-Stadler, spricht von einer Win-win-Situation.
Mit diesem großen Posten jedenfalls (und anderen Maßnahmen wie der Abschreibung von Produktionen, die in Salzburg länger gespielt werden, etwa der „Jedermann“) konnte man laut Rechnungsabschluss 2013 nun sogar eine Summe von 400.000 Euro auf die hohe Kante für die Programmvorsorge 2015 legen. Und Pereira bekommt für sein neues Haus eingespielte Produktionen (die er in Salzburg ohnedies nicht wieder aufnehmen wollte) und kann damit ein Füllhorn über Mailand ausgießen, das 2015 auch ExpoStadt sein wird.
Das war das Kernergebnis der Sitzung des Salzburger Festspielkuratoriums, das die Präsidentin und der derzeitige Vorsitzende des Kontrollgremiums, LH Wilfried Haslauer (ÖVP), am Montag der Presse mitteilten. Noch im Sommer 2013 hat Rabl-Stadler ein Defizit befürchtet. „Die Kostenwarnung war wichtig“, sagte sie nun. Die Offerte aus Mailand hätten tatsächlich „die drohenden Abgänge“verhindert und Pereira „das Problem gelöst, das er selbst verursacht hat“: durch Überproduktion bei gleichzeitiger Auflösung aller Reserven.
Keine Entwarnung
Finanzielle Entwarnung kann indessen trotz bestens laufendem Vorverkauf für 2014 nicht gegeben werden. Die Hauptsponsoren bleiben, bei den Mäzenen werde man sich bemühen. Das Kuratorium hat jedenfalls schon einmal moniert, Mehrkosten im Personal „ abzufedern“und die auferlegte Verpflichtung, auch wieder zwei Mill. Euro an Reserven anzusparen, um die Hälfte reduziert.
Das hat wohl auch damit zu tun, dass es weiterhin (wohl bis 2016) keine Valorisierung der Subventionen von 13,6 Mill. Euro geben werde. Somit bleiben die Festspiele auf dem Subventionswertstand von 1999. Der Bund weigert sich, aber Haslauer gibt sich kämpferisch, ohne seinen Parteifreund, den Finanzminister, direkt zu attackieren. „Das Ende der Fahnenstange ist erreicht.“Davon seien die drei anderen Gebietskörperschaften (Land, Stadt, Tourismus) auch überzeugt.
Und er rechnet vor, dass der Bund, der jährlich 5,4 Mill. Euro für die Festspiele gibt, gut 36 Mill. Euro wieder in den Staatssäckel zurückbekommt. „Die Festspiele sind ein Geldbringer. Wenn das nicht klar wird, gehen einem wirklich die Argumente aus.“