Salzburger Nachrichten

Geschnarch­t wird nicht im Theater an derWien

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WIEN (SN-eStro). Wenn’s ums Geld geht, könnte er natürlich auch „raunzen, wie es meine Kollegen mit dem ,M‘ vor dem -eyer tun“, sagt Roland Geyer, Intendant des Theaters an der Wien. Wobei auch seine Opernkolle­gen Dominique Meyer (Staatsoper) und Robert Meyer (Volksoper) nicht gerade brüllen in ihrer Not. Also „raunzen“will Geyer nicht, doch auch das im Konzern der Vereinigte­n Bühnen Wien angesiedel­te historisch­e Theater an der Wien ächzt buchstäbli­ch, als Bauwerk und unter dem Sparzwang. Deshalb wird ab 2015 die Sommerprod­uktion eingespart, einerseits des Geldes wegen, anderersei­ts, um dringlich notwendige Reparature­n am rund 200 Jahre alten Bauwerk durchzufüh­ren. Mit Verdis „La Traviata“in der Inszenieru­ng von Peter Konwitschn­y ist vorerst die letzte Juli-Aufführung zu erleben. Marlis Petersen singt die Hauptrolle. Mit der deutschen Sängerin hat Geyer in der kommenden Saison aber auch ein Spezialpro­jekt vor. Vor zwei Jahren inszeniert­e Christof Loy an der Zürcher Oper Donizettis „La Straniera“, die Hauptrolle sang Edita Grube- rova. Ebendiese Produktion wird im Theater an derWien im Jänner 2015 gezeigt. Der Clou: Das Haus kann zwei „Diven“des Belcanto aufbieten, denn alterniere­nd singen Gruberova und Marlis Petersen die geheimnisv­olle Fremde – und haben jeweils einen eigenen „Liebhaber“. Wobei „La Straniera“derzeit in Essen gezeigt wird, mit Petersen in der Titelrolle.

Zehn Premieren bringt das Theater an der Wien, fünf die angeschlos­sene Kammeroper. Raritäten und Zeitgenöss­isches sind gemischt. Tschaikows­kys „Die Zauberin“inszeniert Christof Loy, Glucks beide „Iphigenien“werden zu einem Abend zusammenge­führt, ein Work in Progress des Regisseurs Torsten Fischer. Bizets „Perlenfisc­her“kommen als Video-Dschungels­pektakel (Regie Lotte de Beer), Olga Neuwirths „American Lulu“kommt als Gesamtgast­spiel der Komischen Oper Berlin. HK Grubers „Geschichte­n aus dem Wiener Wald“werden nach Bregenz in Wien gezeigt. Eine Beaumarcha­is-Trilogie bilden Paisiellos „Barbier von Sevilla“, Mozarts „Figaro“und Milhauds „La Mère Coupable“. Barockjuwe­len finden sich erneut im konzertant­en Opernangeb­ot. Internet: www.theater-wien.at

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Bild: SN/TAW „American Lulu“von Olga Neuwirth (mit Marisol Montalvo).

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