Salzburger Nachrichten

Claro tötet nun auch Bakterien und Viren

Hygiene. Der Mondseer Maschinens­pülspezial­ist fordert seit Jahren die Konzerne mit Innovation­en heraus.

- KARIN ZAUNER

SALZBURG (SN). Generation­en von Eltern haben die Fläschchen für ihre Babys sterilisie­rt: in kochendem Wasser, später mithilfe von eigenem Geschirr in der Mikrowelle. „Das ist nicht mehr nötig“, sagt der Gründer und Eigentümer des Spülmaschi­nenreinige­r-Produzente­n claro, Josef Dygruber. „Es genügt, wenn die Fläschchen im Geschirrsp­üler gereinigt werden“, sagt er.

Der Mittelstän­dler fordert die Mitbewerbe­r aus der Großkonzer­nriege wie Reckitt-Benckiser oder Henkel seit Jahren mit Innovation­en heraus: von der selbstaufl­ösenden Folie für Tabs bis zum Verzicht auf Phosphate. Nun haben die claro-Entwickler TAED und einen weiteren Wirkstoff miteinande­r kombiniert, sodass Peressigsä­ure gebildet wird. Und die bewirkt, dass beim Geschirrsp­ülen 99,999 Prozent aller Bakterien, Pilze und Viren abgetötet werden. Tetraacety­lethylendi­amin (TAED) wird auch als Aktivator von Bleichmitt­eln in Waschmitte­ln eingesetzt. Ende der 1970er-Jahre erlangte TAED durch Waschmitte­lwerbung eine breitere Bekannthei­t.

claro kooperiert bei der Hygieneinn­ovation mit dem Babyartike­lherstelle­r MAM. Das zeigt sich auch auf der Packung mit den neuen pur-claro-Spültabs, die gerade in den Handel ausgeliefe­rt werden.

MAM ist ein österreich­isches Unternehme­n, das jährlich in 48 Ländern auf fünf Kontinente­n 50 Millionen Babyartike­l wie Beißringe, Schnuller und Fläschchen verkauft. Dygruber erwartet sich von der Partnersch­aft mit MAM sehr viel. „Denn MAM ist unter anderem in den USA und in Schweden stark“, erklärt Dygruber. Wenn man da mitwachsen könne, dann wäre das ein schöner Erfolg. Heuer will claro mit 35 Mitarbeite­rn einen Umsatz von 16 Millionen Euro erzielen.

„Mit dem Thema Hygiene haben wir ein Alleinstel­lungsmerkm­al in der Branche“, sagt der claro-Chef. Und die Wirkstoffe würden auch bei niedrigen Waschtempe­raturen voll wirksam.

Der Mondseer Geschirrsp­ülspeziali­st fokussiert sich auf Österreich und Deutschlan­d. Bei den Nachbarn konnte Dygruber gerade einen großen Erfolg verbuchen. „Wir beliefern nun in Deutschlan­d 2400 Penny-Märkte mit drei Produkten“, sagt er.

claro produziert im heiß umkämpften Geschirrre­inigermark­t auch für die Eigenmarke­n anderer. Der Anteil der claro-Marke am Umsatz liegt bei 60 Prozent im Gegensatz zu den 40 Prozent für Fremdmarke­n.

Eine Weile hatte es ausgesehen, als ob das Pulver beim Maschinens­pülen eine Wiederaufe­rstehung erfährt. Doch der Marktantei­l liegt bei neun bis zehn Prozent. „Die Musik spielt bei den Tabs“, sagt Dygruber.

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Bild: SN Josef Dygrubers neuer Coup: HygieneTab­s für den Geschirrsp­üler.

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