Eltern von Kindergartenkindern
Belastung. Ab September zahlen Eltern mehr für die Kinderbetreuung. Viele verstehen nicht, warum gerade hier gespart wird.
ANTON KAINDL, STEFAN VEIGL, KARIN PORTENKIRCHNER SALZBURG (SN). Das Land Salzburg muss sparen und kürzt deshalb ab September die Zuschüsse für die Kinderbetreuung in Krabbelgruppen und Kindergärten. Bisher zahlte das Land pro Kind und Monat 25 Euro für einen Halbtages- und 50 Euro für einen Ganztagesplatz. Das Geld wurde an die Gemeinden ausbezahlt, diese gaben die Ermäßigung an die Eltern weiter, in Form von günstigeren Tarifen. Ab September gibt es vom Land nur noch 25 Euro für einen Ganztagesplatz und 12,50 Euro für einen Halbtagesplatz. Doch was bedeutet das für die Eltern?
Im Kindergarten „Am Almbach“in Hallein haben sich viele Eltern noch nicht konkret mit den Auswirkungen der Kür- zung beschäftigt. „Bin ich überhaupt betroffen?“, ist oft zu hören. Vielen treibt es aber auch die Zornesröte auf die Wangen. „Eine Frechheit, ich finde es ungerecht“, sagt eine Mutter. Marco Langer, ein betroffener Vater, ist mit den Politikern unzufrieden: „Aber man kann nichts dagegen tun“, meint er. Die Familienhelferin Corinna Karner ist ebenfalls nicht glücklich mit der Erhöhung: „Mehr zahlen zu müssen ist immer eine Belastung. Aber in Hallein kostet der Halbtagesplatz 27,50 Euro pro Monat – das ist nicht zu viel, gemessen an dem, was man geboten bekommt“, findet sie.
Die Stadtgemeinde Hallein gibt pro Jahr rund 3,1 Millionen Euro für die Kinderbetreuung aus – „das sind sechs Prozent vom Gesamtbudget“, sagt Finanzdirektor Karl-Heinz Marx. Derzeit sind rund 660 Kinder von der Erhöhung der Tarife betroffen. Finanziell für das Land einzuspringen könne sich Hallein nicht leisten, sagt Bgm. Gerhard Anzengruber (ÖVP). Im Vorjahr erhielt die Stadtgemeinde vom Land eine Förderung von 161.000 Euro.
In Saalfelden kann die Stadtgemeinde auch nicht für den Ausfall aufkommen: „Wir müssen die Kürzung mit einer Erhöhung der Beiträge kompensieren“, so die Saalfeldner Vizebürgermeisterin Margit Pfatschbacher (SPÖ). „Die Gemeinde gibt schon jetzt 1,6 Millionen Euro im Jahr für die Kinderbetreuung aus. Wir können den fehlenden Betrag nicht aus dem Budget decken.“Das heißt, für den ganzen Tag kostet die Betreuung in Zukunft 83 Euro im Monat statt bisher 58 Euro. Pfatschbacher sagt, die Kürzung sei ein Anreiz für Frauen, nicht mehr arbeiten zu gehen.
Christine Patsch von der privaten Krabbelstube Miki in Saalfelden erklärt, sie müsse den Betrag natürlich auch an die Eltern weitergeben. „Der Verlust ist so hoch wie die Kos-