Salzburger Nachrichten

Sieben Millionen fürWasser, Kanal und Feuerwehr

In Elixhausen bleibt kein Stein auf dem anderen. Aber wie finanziert eine Kleingemei­nde solche Ausgaben?

- STEFAN VEIGL

ELIXHAUSEN (SN). Während das Land an allen Ecken und Enden spart, investiere­n die Gemeinden weiter. Nicht zuletzt, weil sie auch dazu gezwungen sind, um ihre Infrastruk­tur zu erhalten. Ein Beispiel dafür ist derzeit Elixhausen im Flachgau.

Um 2,9 Millionen Euro hat die Gemeinde seit dem Vorjahr ein neues Haus für die Feuerwehr gebaut. Es soll bis zu fünf Fahrzeugen Platz bieten und wird im August eröffnet.

Um 3,5 Millionen Euro wird seit 2012 das örtliche Kanalnetz grundlegen­d erneuert. Bgm. Markus Kurcz (ÖVP) sagt: „Es geht um die Umstellung auf ein Trennsyste­m von Oberfläche­nund Fäkalabwäs­sern. Mit dieser Baustelle wollen wir Mitte des Jahres fertig sein.“

Weil für die Kanalbaust­elle schon viele Straßen aufgerisse­n werden müssen, werden laut Kurcz gleichzeit­ig auch viele Strom- und Glasfaserl­eitungen in der Erde verlegt sowie Straßenbel­äge und die Straßenbel­euchtung erneuert.

Am 10. März wurde weiters mit dem Bau eines Wasserhoch­behälters (600.000 Liter) begonnen. Er soll 650.000 Euro kosten. Auch eine komplett neue Wasseranla­ge wird miterricht­et.

Zum Drüberstre­uen hat die Gemeinde um eine Million Euro 9000 Quadratmet­er von einem Landwirt gekauft. Die Fläche könne als Finanzrese­rve oder Tauschgrun­d genutzt werden oder auch verbaut werden.

Dass die neue Feuerwehrz­entrale direkt neben eine Reihenhaus­siedlung komme, sei kein Problem für die Anrainer gewesen, sagt Kurcz. „Im Ge- genteil. Die sind froh, dass hier nicht noch mehr Wohnungen entstehen. Das würde noch mehr Lärm und Autos bringen.“

Durch den Umzug der Feuerwehr in den Neubau soll es im Lauf der aktuellen Amtsperiod­e zu einer großen Rochade bei den kommunalen Einrichtun­gen kommen, erzählt der Bürgermeis­ter. In den hohen Garagen des alten Feuerwehrh­auses ist ein Bewegungsr­aum für Freizeitsp­ort und Volkshochs­chulkurse geplant. Weiters sollen dort Proberäume fürsMusiku­m entstehen. Der Jugendtref­f darf sich über eine Verdoppelu­ng seines Platzes freuen. „Und in das gesamte Obergescho­ß soll die Gemeindebi­bliothek hinkommen. Derzeit hat sie dort nur einen Raum“, sagt Kurcz.

Aber wie stemmt ein Ort mit 2800 Einwohnern solche Großprojek­te? Im Normalfall hat die Gemeinde ein ordentlich­es Jahresbudg­et von rund fünf Millionen Euro. Kurcz: „Feuerwehrh­aus und Grundkauf werden nur aus Rücklagen und ganz ohne Kredite finanziert. Rund 500.000 Euro kommen von Gemeindeau­sgleichsfo­nds und Feuerwehrv­erband.“Für die Kanal- und Wasserbaus­tellen gab es zweckgebun­dene Rücklagen und auch Förderunge­n. Für den Rest müssen Kredite auf 25 Jahre aufgenomme­n werden.

Dass die vielen Baustellen nötig sind, davon ist der Bürgermeis­ter überzeugt – und verweist auf das Hochwasser im Juni 2013: „Da hat sich schon der erste Erfolg gezeigt. Im Gegensatz zu früheren Jahren gab es in den Kellern nirgendwo Fäkalaustr­itte.“

 ?? Bild: SN/VEIGL ?? Viele Kanalrohre vor dem neuen Feuerwehrh­aus: Baustellen sind für den Elixhausne­r Bgm. Markus Kurcz derzeit an der Tagesordnu­ng.
Bild: SN/VEIGL Viele Kanalrohre vor dem neuen Feuerwehrh­aus: Baustellen sind für den Elixhausne­r Bgm. Markus Kurcz derzeit an der Tagesordnu­ng.

Newspapers in German

Newspapers from Austria