Sieben Millionen fürWasser, Kanal und Feuerwehr
In Elixhausen bleibt kein Stein auf dem anderen. Aber wie finanziert eine Kleingemeinde solche Ausgaben?
ELIXHAUSEN (SN). Während das Land an allen Ecken und Enden spart, investieren die Gemeinden weiter. Nicht zuletzt, weil sie auch dazu gezwungen sind, um ihre Infrastruktur zu erhalten. Ein Beispiel dafür ist derzeit Elixhausen im Flachgau.
Um 2,9 Millionen Euro hat die Gemeinde seit dem Vorjahr ein neues Haus für die Feuerwehr gebaut. Es soll bis zu fünf Fahrzeugen Platz bieten und wird im August eröffnet.
Um 3,5 Millionen Euro wird seit 2012 das örtliche Kanalnetz grundlegend erneuert. Bgm. Markus Kurcz (ÖVP) sagt: „Es geht um die Umstellung auf ein Trennsystem von Oberflächenund Fäkalabwässern. Mit dieser Baustelle wollen wir Mitte des Jahres fertig sein.“
Weil für die Kanalbaustelle schon viele Straßen aufgerissen werden müssen, werden laut Kurcz gleichzeitig auch viele Strom- und Glasfaserleitungen in der Erde verlegt sowie Straßenbeläge und die Straßenbeleuchtung erneuert.
Am 10. März wurde weiters mit dem Bau eines Wasserhochbehälters (600.000 Liter) begonnen. Er soll 650.000 Euro kosten. Auch eine komplett neue Wasseranlage wird miterrichtet.
Zum Drüberstreuen hat die Gemeinde um eine Million Euro 9000 Quadratmeter von einem Landwirt gekauft. Die Fläche könne als Finanzreserve oder Tauschgrund genutzt werden oder auch verbaut werden.
Dass die neue Feuerwehrzentrale direkt neben eine Reihenhaussiedlung komme, sei kein Problem für die Anrainer gewesen, sagt Kurcz. „Im Ge- genteil. Die sind froh, dass hier nicht noch mehr Wohnungen entstehen. Das würde noch mehr Lärm und Autos bringen.“
Durch den Umzug der Feuerwehr in den Neubau soll es im Lauf der aktuellen Amtsperiode zu einer großen Rochade bei den kommunalen Einrichtungen kommen, erzählt der Bürgermeister. In den hohen Garagen des alten Feuerwehrhauses ist ein Bewegungsraum für Freizeitsport und Volkshochschulkurse geplant. Weiters sollen dort Proberäume fürsMusikum entstehen. Der Jugendtreff darf sich über eine Verdoppelung seines Platzes freuen. „Und in das gesamte Obergeschoß soll die Gemeindebibliothek hinkommen. Derzeit hat sie dort nur einen Raum“, sagt Kurcz.
Aber wie stemmt ein Ort mit 2800 Einwohnern solche Großprojekte? Im Normalfall hat die Gemeinde ein ordentliches Jahresbudget von rund fünf Millionen Euro. Kurcz: „Feuerwehrhaus und Grundkauf werden nur aus Rücklagen und ganz ohne Kredite finanziert. Rund 500.000 Euro kommen von Gemeindeausgleichsfonds und Feuerwehrverband.“Für die Kanal- und Wasserbaustellen gab es zweckgebundene Rücklagen und auch Förderungen. Für den Rest müssen Kredite auf 25 Jahre aufgenommen werden.
Dass die vielen Baustellen nötig sind, davon ist der Bürgermeister überzeugt – und verweist auf das Hochwasser im Juni 2013: „Da hat sich schon der erste Erfolg gezeigt. Im Gegensatz zu früheren Jahren gab es in den Kellern nirgendwo Fäkalaustritte.“