Salzburger Nachrichten

Nervige Pollen im Anflug

Forscher machten Allergiete­st mit Blut von Schülern: Mehr als die Hälfte reagierte.

- THOMAS HÖDLMOSER

SALZBURG (SN). Jetzt geht es so richtig los: Niesanfäll­e, Augenjucke­n, Halskratze­n, Husten. Sobald im Frühling die Pollen fliegen, beginnt für viele Menschen eine harte Zeit.

Der Grund: Diese Menschen haben eine Allergie. Da spielen die eigenen Abwehrkräf­te auf einmal verrückt, wenn die Pollen herumflieg­en. Der Körper glaubt plötzlich, da seien Feinde im Anmarsch und reagiert mit Niesen und Jucken.

Manche müssen am Morgen gleich nach dem Aufstehen niesen, weil sie den Kot der Hausstaubm­ilbe nicht aushalten. Und von diesem Kot gibt es jede Menge: In einem Bett hausen schließlic­h Hunderttau­sende der winzig kleinen Milben. Immer mehr Menschen sind ge- gen irgend etwas allergisch. Darunter sind auch viele Kinder und Jugendlich­e. Das haben jetzt Salzburger Forscher herausgefu­nden. Sie haben 380 Jugendlich­en im Alter von 13 bis 19 Jahren Blut abgenommen. Dann haben sie das Blut auf Allergene getestet – das sind Eiweiße, die in Pollen, Milben und Nahrungsmi­tteln vorkommen.

Das Ergebnis der Studie liegt seit ein paar Tagen vor. Es hat auch die Forscher überrascht: „Bei mehr als der Hälfte der Schüler konnten wir eine Reaktion feststelle­n. Von denen haben ungefähr zwei Drittel schon eine Allergie. Die anderen haben das Risiko, irgendwann eine Allergie zu bekommen.“Das sagt Gabriele Gadermaier, eine Expertin für Allergien an der Universitä­t Salzburg. Dass so viele Jugendlich­e betroffen seien, sei schon „erstaunlic­h“.

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Bild: SN/LUIGI CAPUTO Warum leiden so viele an einer Allergie? Gabriele Gadermaier sucht im Labor Antworten.

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