Felipes Schwester soll vor Gericht
Prozess könnte dem Image des spanischen Königshauses schweren Schaden zufügen.
Eine Woche nach dem Thronwechsel in Madrid steht Cristina, Schwester von König Felipe, wegen eines Finanzskandals am Pranger. Die 49 Jahre alte Prinzessin soll nach dem Willen des Ermittlungsrichters mit ihrem 46-jährigen Ehemann Iñaki Urdangarin auf die Anklagebank, wie spanische Medien am Mittwoch berichteten. Es geht um Geldwäsche und Steuerbetrug. Bei einer Verurteilung drohen ihnen und 14 weiteren Angeklagten mehrjährige Haftstrafen. Ein Sprecher des Palasts betonte, das Königshaus habe „vollesVertrauen in die Justiz“.
Der Skandal hatte das Vertrauen der von Wirtschaftskrise und Korruptionsaffären gebeutelten Spanier in die Monarchie tief erschüttert und mit zum Rückzug des früheren Königs Juan Carlos beigetragen. Noch nie in der Geschichte des Königshauses hat die Justiz gegen einen direkten Nachfahren des Monarchen wegen Korruption ermittelt. Rund drei Jahre lang hatte Richter José Castro den Fall untersucht, am Mittwoch legte er seinen Bericht vor.
Zwar hatte die zweitälteste Tochter des früheren Monarchen bei einem Verhör im Februar beteuert, sie habe von den Geschäften ihres Mannes nichts gewusst. Aus Sicht der Ermittler hat die in Genf lebende vierfacheMutter jedoch von den illegalen Unternehmungen Urdangarins profitiert. Castro sprach von „eindeutigen Beweisen“dafür, dass die Infantin die Machenschaften ihres Mannes bestens gekannt und im Verborgenen unterstützt habe. Auch der frühere Handballstar Urdangarin hatte die Vorwürfe immer wieder zurückgewiesen.
Er steht im Verdacht, als Präsident einer gemeinnützigen Stiftung staatliche Gelder in Höhe von mehr als sechs Millionen Euro unterschlagen zu haben. Cristina soll dem Finanzamt Einkünfte eines gemeinsamen Consulting-Unternehmens verschwiegen haben, das als