Manipulierte Fotos und Texturen
G. S. Sedlak und Günter Jost bilden die Künstlergruppe haptic und haben sich der konzeptuellen Kunst verschrieben. Ihre Fotos und textilen Objekte sind ab heute in der ArtPort Galerie am Salzburg Airport zu sehen.
Jede Ausstellung der Künstlergruppe haptic ist einem Thema gewidmet, das zum Ort der Präsentation Bezug hat. Im Falle des Salzburg Airport heißt das: Vögel, Mozart und seine Oper „Zauberflöte“. Umgesetzt haben das die beiden Protagonisten – der Steirer G. S. Sedlak und der Kärntner Günter Jost – in mehrfach überarbeiteten Texturen unter dem etwas eigenwilligen Titel „Partitur für Pause und Amsel“.
Ausgangspunkt sind Josts Fotografien, deren glatte Oberflächen durch Sedlaks Vernähungen mit textilen Fäden aufgebrochen werden. So verschmelzen die „zerstörten“Ebenen zu einem neuen 3D-Geflecht, das noch verstärkt wird, indem der ausgebildete Fotograf Jost mit Studiolicht Schatten in die Bildkompositionen implementiert. „Die Arbeiten, die im Dialog entstehen, muten wie überlagerte Bühnenbilder an“, sagt Sedlak, der an der Akademie der Bildenden Künste in Wien studiert und zehn Jahre in New York gelebt hat.
Beide konfrontieren einander mit ihren Werken und entwickeln individuell das Bild weiter. Dazu kommen Sedlaks textile Objekte, die aus alten Fäden bestehen und teils figurale Formen wie Vögel zeigen. Ein Zyklus heißt auch „Königinnen der Nacht“, wie sie in Mozarts „Zauberflöte“vorkommen. Der Vogelhändler Pa- pageno wird beim 2006 gegründeten Duo haptic zur Katze Papagena. Eine Katze jage schließlich auch Vögel und gelte als sehr ambivalentes Wesen, meint Jost. „Manchmal“, so Günter Jost wei- ter, „nehme ich einfach Innereien, fotografiere sie und mein Kollege versieht sie mit einer Fadenstruktur.“Dann werde alles wieder fotografiert und nochmals textil überarbeitet. So geschehen im Bild „Amadeus“.
Pauseninstrument
Neben den Bildern und Objekten beschäftigen sich Sedlak und Jost auch noch mit einem besonderen Aspekt der Musiktheorie: der Pause. Sie erfanden ein eigenes Instrument, eine Holzplatte mit einer speziellen Fadenanordnung, die man ertasten und im wahrsten Sinne begreifen kann, was man als haptisch bezeichnet (daraus entstand auch der Name der Gruppe). Ein Ton ist freilich nicht zu hören.