Generali lieferte bestes Jahr der Geschichte
Generali hat Marktführerschaft in Salzburg bestätigt. Für Zündstoff sorgt eine EU-Richtlinie, die für Transparenz bei den Provisionen sorgen soll.
Knapp 222 Millionen Euro investierten die Salzburger im Vorjahr in Prämien bei nur einer einzigen Versicherung – dem Marktführer Generali. Damit hat der Konzern im Jahresvergleich um 1,3 Prozent bei den Prämien zugelegt. So wurde auch die Position als Marktführer im Bundesland weiter ausgebaut, wie Reinhard Pohn betont. Er ist seit Oktober 2013 Regionaldirektor für Oberösterreich und Salzburg.
Für Generali Österreich sei 2013 überhaupt das beste Jahr der Unternehmensgeschichte gewesen, betonte Vertriebsvorstand Arno Schuchter. Denn der Jahresgewinn vor Steuern (EGT) betrug 193,3 Millionen Euro – „und das, obwohl der Lebensversicherungsmarkt in Österreich leicht rückläufig ist, weil viele Verträge von 55- bis 60-Jährigen auslaufen“, betonte er. Die Entwicklung der ersten Jahreshälfte 2014 kommentiert Schuchter fast schon euphorisch: „Von Jänner bis Juni gab es in der Österreich-Holding ein Wachstum von fünf Prozent. Das ist fast noch nie da gewesen.“Hintergrund ist das neue Lebensversicherungsangebot des Konzerns – eine Reaktion auf die niedrigen Sparzinsen: Bei Ein- malerlägen werden bei zehnjähriger Bindung 3,4 Prozent Zinsen garantiert. Schuchter: „Dieses Geschäftsmodell boomt.“
Diese gute Stimmung im Konzern schlägt sich in Salzburg auchimPersonalstand nieder: Bis Jahresende sollen zu den aktuell 176 angestellten Vertriebsmitarbeitern in Salzburg 15 neue dazukommen. Anfang des Jahres war allerdings noch von 20 die Rede. Pohnfreut sich dennoch, dass da-
„Provisionsverbot würde Teil der freienMakler gefährden.“
mit der bisher geltende Aufnahmestopp beendet ist. Außerdem hat Generali noch 79 Versicherungsagenten in Salzburg, die exklusiv für den Konzern arbeiten.
Apropos Agenten: Eine Richtlinie der EU sorgt derzeit für Aufregung insbesondere bei dieser Gruppe innerhalb der Branche. Ziel der Richtlinie ist, dass künftig Agenten und andere Versicherungsvermittler oder Makler, die Produkte mehrerer Firmen anbieten, nicht in Interessenkonflikte kommen. Denn bisher le- ben diese Selbstständigen in Österreich fast ausschließlich von jener Provision, die ihnen die Versicherung zahlt, bei der der Kunde den Vertrag abschließt.
Bis Sommer 2016 muss diese Richtlinie auch in Österreich in Gesetzesform gegossen werden. Schuchter warnt aber davor, hier im Sinne des gut gemeinten Konsumentenschutzes das Kind mit dem Bade auszuschütten: „In Skandinavien wurde diese Richtlinie soumgesetzt, dass die Provisionen für Lebensversicherungen komplett gestrichen wurden. Damit ist der Maklermarkt komplett eingebrochen.“Sollte so ein Provisionsverbot auch in Österreich kommen, sei dies eine Gefährdung vongewissenTeilen des freien Maklerstandes, sagt Schuchter – „und nur die Banken würden sich freuen“. Denn diese würden zunehmend bei den Lebensversicherungen „einspringen“. „Und dass man in Österreich für eine Beratung zu Versicherungen zahlt, ist leider nicht üblich“, sagt der Vertriebsvorstand. Seine Prognose: „Ich glaube, dass es in Österreich eher in Richtung einer Provisionsoffenlegung geht – dass also der Kunde erfährt, wenn er will, wer imHintergrund wie viel von wem für einen Abschluss bekommt.“