Schneidige Jugend legt los
Die Sensenblätter sind gewetzt. Am Samstag werden in Grödig die besten Handmäher des Landes gekürt.
Am wichtigsten sei „a guade Schneid“, sagt „Sensenmann“Andreas Pertiller. Der Landwirt aus Eugendorf muss es wissen. Der 53-Jährige war Anfang der Achtzigerjahre Vizeeuropameister im Sensenmähen und ist mittlerweile ein gefragter Juror bei der Europameisterschaft.
Am Samstag ist Pertillers fachkundigesUrteil in Grödig gefragt, wenn die besten Mäherinnen und Mäher des Bundeslandes gekürt werden. Pertiller ist der Chefjuror. Jedes Jahr veranstaltet die Salzburger Landjugend die Landesmeisterschaft, bei der die Sieger aus allen Salzburger Bezirken die Sense schwingen. Burschen und Mädchen treten ge- trennt und in verschiedenen Altersklassen an. Die Jugendlichen brauchen gleich doppelt „Schneid“. Gefragt sind Mut und eine rasiermesserscharfe Klinge. Wer ganz vorn mitmischenwolle, brauche Kraft, Ausdauer und die richtige Technik, sagt Pertiller. Ein Patentrezept gebe es nicht. Muskelkraft allein sei nicht entscheidend. „Es haben schon ganz schmächtige Teilnehmer mit 50 Kilo gewonnen.“
Mit dabei sind in Salzburg Pertillers Söhne Andreas und Thomas. Ob die Kontrahenten das Gras auf der Wettbewerbsfläche im Kreis oder in Streifen abmähen, ist ihnen überlassen. Wer gewinnen will, muss schneller und sauberer arbeiten als die Konkurrenz. Kurz gesagt geht es darum, eine vorgegebene Fläche so schnell, gleichmäßig, schön und sauber als möglich zu mähen. Hundert Quadratmeter müssen die männlichen Profis schaffen. Die besten brauchen dafür rund zweieinhalb Minuten. Die Frauen haben je nach Kategorie eine 35 oder 25 Quadratmeter große Parzelle zu mähen.
Damit die Sense richtig scharf ist, muss sie mit einem speziellen Dengelhammer bearbeitet werden. „Manmuss die Schneid ganz fein nach vorn raustreiben“, erklärt Pertiller. Der Stahl dürfe dabei keine Blasenwerfen.
„Das Sensenmähen hat speziell in Salzburg eine lange Tradition und hat sich zum Sport entwickelt“, sagt Michael Lechner, Geschäftsführer der Landjugend Salzburg. Heuer findet auch die Bundesmeisterschaft in Salzburg statt. Die Landessieger aus ganz Österreich kämpfen Anfang August auf den Wiesen vor der Höheren land- und forstwirtschaftlichen Schule (HLFS) inUrsprung um den Titel. Und den gilt es aus Salzburger Sicht zu verteidigen.
Aus Salzburg kommen einige der besten Mäher und Mäherinnen aus Österreich und sogar aus Europa. So stellt die Landjugend die Vizeeuropameisterin, die amtierende Bundesmeisterin und den Vizebundesmeister im Handmähen.
Am Samstag wird zugleich die „Mäherprinzessin“gekürt. Sie muss ihr Geschick im Umgang mit der Sense zeigen und zudem eine Spontanrede halten. Info: Beginn 28. Juni ab 13 Uhr in Grödig, St.-Leonhard-Straße 15, Familie Ertl, Sommerauerbauer.