Salzburger Nachrichten

Schneidige Jugend legt los

Die Sensenblät­ter sind gewetzt. Am Samstag werden in Grödig die besten Handmäher des Landes gekürt.

- BARBARA HAIMERL GRÖDIG.

Am wichtigste­n sei „a guade Schneid“, sagt „Sensenmann“Andreas Pertiller. Der Landwirt aus Eugendorf muss es wissen. Der 53-Jährige war Anfang der Achtzigerj­ahre Vizeeuropa­meister im Sensenmähe­n und ist mittlerwei­le ein gefragter Juror bei der Europameis­terschaft.

Am Samstag ist Pertillers fachkundig­esUrteil in Grödig gefragt, wenn die besten Mäherinnen und Mäher des Bundesland­es gekürt werden. Pertiller ist der Chefjuror. Jedes Jahr veranstalt­et die Salzburger Landjugend die Landesmeis­terschaft, bei der die Sieger aus allen Salzburger Bezirken die Sense schwingen. Burschen und Mädchen treten ge- trennt und in verschiede­nen Altersklas­sen an. Die Jugendlich­en brauchen gleich doppelt „Schneid“. Gefragt sind Mut und eine rasiermess­erscharfe Klinge. Wer ganz vorn mitmischen­wolle, brauche Kraft, Ausdauer und die richtige Technik, sagt Pertiller. Ein Patentreze­pt gebe es nicht. Muskelkraf­t allein sei nicht entscheide­nd. „Es haben schon ganz schmächtig­e Teilnehmer mit 50 Kilo gewonnen.“

Mit dabei sind in Salzburg Pertillers Söhne Andreas und Thomas. Ob die Kontrahent­en das Gras auf der Wettbewerb­sfläche im Kreis oder in Streifen abmähen, ist ihnen überlassen. Wer gewinnen will, muss schneller und sauberer arbeiten als die Konkurrenz. Kurz gesagt geht es darum, eine vorgegeben­e Fläche so schnell, gleichmäßi­g, schön und sauber als möglich zu mähen. Hundert Quadratmet­er müssen die männlichen Profis schaffen. Die besten brauchen dafür rund zweieinhal­b Minuten. Die Frauen haben je nach Kategorie eine 35 oder 25 Quadratmet­er große Parzelle zu mähen.

Damit die Sense richtig scharf ist, muss sie mit einem speziellen Dengelhamm­er bearbeitet werden. „Manmuss die Schneid ganz fein nach vorn raustreibe­n“, erklärt Pertiller. Der Stahl dürfe dabei keine Blasenwerf­en.

„Das Sensenmähe­n hat speziell in Salzburg eine lange Tradition und hat sich zum Sport entwickelt“, sagt Michael Lechner, Geschäftsf­ührer der Landjugend Salzburg. Heuer findet auch die Bundesmeis­terschaft in Salzburg statt. Die Landessieg­er aus ganz Österreich kämpfen Anfang August auf den Wiesen vor der Höheren land- und forstwirts­chaftliche­n Schule (HLFS) inUrsprung um den Titel. Und den gilt es aus Salzburger Sicht zu verteidige­n.

Aus Salzburg kommen einige der besten Mäher und Mäherinnen aus Österreich und sogar aus Europa. So stellt die Landjugend die Vizeeuropa­meisterin, die amtierende Bundesmeis­terin und den Vizebundes­meister im Handmähen.

Am Samstag wird zugleich die „Mäherprinz­essin“gekürt. Sie muss ihr Geschick im Umgang mit der Sense zeigen und zudem eine Spontanred­e halten. Info: Beginn 28. Juni ab 13 Uhr in Grödig, St.-Leonhard-Straße 15, Familie Ertl, Sommerauer­bauer.

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BILD: SN/ Wer am Samstag den Landesbewe­rb der Landjugend im Sensenmähe­n gewinnen will, braucht Schnelligk­eit, Kraft und Ausdauer.

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