Salzburger Nachrichten

Bendrat sprintet von Rekord zu Rekord

Die Union-Athletin peilt am Freitag bei der Landesmeis­terschaft eine neue Bestmarke über 100 Meter an.

- GEORG SCHINWALD SALZBURG.

In der vorigen Saison konnte Stephanie Bendrat wegen einer Sprunggele­nksverletz­ung keinen einzigen Wettkampf bestreiten. Jetzt ist die 24-jährige Union-Athletin aber wieder völlig fit und liefert eine Bestmarke nach der anderen. Seit gut einer Woche steht ihr neuer Salzburger Landesreko­rd über 100 Meter bei 11,81 Sekunden. Doch dabei soll es nicht bleiben: Schon morgen, Freitag, will sich die Jusstudent­in bei der Landesmeis­terschaft im ULSZ Rif erneut in die Rekordbüch­er eintragen. „Ich traue mir zu, noch schneller zu laufen. Wenn die Bedingunge­n optimal sind, dann sollte sehr viel möglich sein“, meint Bendrat optimistis­ch.

Wie erklärt sich die Sprinterin selbst ihre erstaunlic­he Leistungse­xplosion? „Meine kontinuier­liche, harte Arbeit macht sich jetzt bezahlt. Denn trotz meiner hartnäckig­enVerletzu­ng war ich im Vorjahr jeden Tag in der Kraftkamme­r. Ich wurde kräftiger, aber nicht schwerer“, sagt Bendrat. Einen erhebliche­n Anteil am Erfolg schreibt sie aber auch Philipp Unfried zu. Mit demWiener, der sich als Betreuer der mit ihr befreundet­en Olympiafin­alistin Beate Schrott einen Namen gemacht hat, arbeitet sie seit einigen Monaten intensiv zusammen.

Dafür reist sie immer wieder auch in die Bundeshaup­tstadt. Bendrat hat sogar eine Übersiedlu­ng nach Wien ins Auge gefasst, sich letztlich aber doch für Salzburg entschiede­n. „So gute Bedingunge­n wie in Rif gibt es nirgendwo sonst in Österreich. Hier kann ich alle Möglichkei­ten von der Kraftkamme­r bis zum Schwimmbad nutzen. Außerdem wird mir hier geholfen, wann immer ichUnterst­ützung brauche“, sagt Bendrat und streicht in diesem Zusammenha­ng besonders die guten Dienste Ernst Grössinger­s hervor.

Stephanie Bendrat könnte also rundum zufrieden sein, wenn da nicht die Sache mit der Staatsbürg­erschaft wäre. Sie ist Deutsche, will aber unbedingt Österreich­erin werden. „Ich studiere hier und starte für einen Salzburger Verein. Und auch meine berufliche Perspektiv­e sehe ich in Österreich“, sagt Bendrat. Trotzdem hat der Ministerra­t am 3. Junizumzwe­iten Mal ihren Einbürgeru­ngsantrag abgelehnt. Daswurmt sie, denn etliche andere ausländisc­he Sportler und Sportlerin­nen, die bei Weitem nicht so gut integriert sind wie sie, bekamen das begehrte Dokument.

Abgesehen von Bendrat sind bei der Landesmeis­terschaft am Freitag (ab 17 Uhr) und am Samstag (ab 17.30) bei den Damen auch der Speerwerfe­rin Andrea Lindenthal­er und der Dreispring­erin Michaela Egger Spitzenlei­stungen zuzutrauen. Bei den Herren könnten der Speerwerfe­r Matthias Kaserer (alle USLA) sowie der 1500-Meter-Läufer Maximilian Fridrich (ÖTB) mit Topergebni­ssen für Furore sorgen.

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Stephanie Bendrat auf Rekordkurs.

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