Bendrat sprintet von Rekord zu Rekord
Die Union-Athletin peilt am Freitag bei der Landesmeisterschaft eine neue Bestmarke über 100 Meter an.
In der vorigen Saison konnte Stephanie Bendrat wegen einer Sprunggelenksverletzung keinen einzigen Wettkampf bestreiten. Jetzt ist die 24-jährige Union-Athletin aber wieder völlig fit und liefert eine Bestmarke nach der anderen. Seit gut einer Woche steht ihr neuer Salzburger Landesrekord über 100 Meter bei 11,81 Sekunden. Doch dabei soll es nicht bleiben: Schon morgen, Freitag, will sich die Jusstudentin bei der Landesmeisterschaft im ULSZ Rif erneut in die Rekordbücher eintragen. „Ich traue mir zu, noch schneller zu laufen. Wenn die Bedingungen optimal sind, dann sollte sehr viel möglich sein“, meint Bendrat optimistisch.
Wie erklärt sich die Sprinterin selbst ihre erstaunliche Leistungsexplosion? „Meine kontinuierliche, harte Arbeit macht sich jetzt bezahlt. Denn trotz meiner hartnäckigenVerletzung war ich im Vorjahr jeden Tag in der Kraftkammer. Ich wurde kräftiger, aber nicht schwerer“, sagt Bendrat. Einen erheblichen Anteil am Erfolg schreibt sie aber auch Philipp Unfried zu. Mit demWiener, der sich als Betreuer der mit ihr befreundeten Olympiafinalistin Beate Schrott einen Namen gemacht hat, arbeitet sie seit einigen Monaten intensiv zusammen.
Dafür reist sie immer wieder auch in die Bundeshauptstadt. Bendrat hat sogar eine Übersiedlung nach Wien ins Auge gefasst, sich letztlich aber doch für Salzburg entschieden. „So gute Bedingungen wie in Rif gibt es nirgendwo sonst in Österreich. Hier kann ich alle Möglichkeiten von der Kraftkammer bis zum Schwimmbad nutzen. Außerdem wird mir hier geholfen, wann immer ichUnterstützung brauche“, sagt Bendrat und streicht in diesem Zusammenhang besonders die guten Dienste Ernst Grössingers hervor.
Stephanie Bendrat könnte also rundum zufrieden sein, wenn da nicht die Sache mit der Staatsbürgerschaft wäre. Sie ist Deutsche, will aber unbedingt Österreicherin werden. „Ich studiere hier und starte für einen Salzburger Verein. Und auch meine berufliche Perspektive sehe ich in Österreich“, sagt Bendrat. Trotzdem hat der Ministerrat am 3. Junizumzweiten Mal ihren Einbürgerungsantrag abgelehnt. Daswurmt sie, denn etliche andere ausländische Sportler und Sportlerinnen, die bei Weitem nicht so gut integriert sind wie sie, bekamen das begehrte Dokument.
Abgesehen von Bendrat sind bei der Landesmeisterschaft am Freitag (ab 17 Uhr) und am Samstag (ab 17.30) bei den Damen auch der Speerwerferin Andrea Lindenthaler und der Dreispringerin Michaela Egger Spitzenleistungen zuzutrauen. Bei den Herren könnten der Speerwerfer Matthias Kaserer (alle USLA) sowie der 1500-Meter-Läufer Maximilian Fridrich (ÖTB) mit Topergebnissen für Furore sorgen.