Salzburger Nachrichten

Umbauder Spitalslan­dschaft

- 5020 Salzburg

Die Salzburger Politik betrachtet die sogenannte Spitalslan­dschaft aus einem auf die Abgänge der Spitäler eingeengte­n Blickwinke­l. Diese Abgänge werden gerne auf Kostenstei­gerungen, den medizinisc­hen Fortschrit­t etc. zurückgefü­hrt. Das ist allerdings nicht einmal die halbe Wahrheit. Die Hauptursac­he der finanziell­en Spitalsmis­ere liegt im System der 1997 eingeführt­en leistungso­rientierte­n Krankenans­taltenfina­nzierung. Dabei werden die von den Spitälern erbrachten (und im LKF-System definierte­n) Leistungen nach einem Punktesyst­em vergütet. So weit, so gut.

Allerdings war das System von Anfang an so gestaltet, dass ein öffentlich­es Spital nicht und niemals in der Lage sein kann, mit den Einkünften aus den erzielten Punkten auch nur annähernd kostendeck­end zu arbeiten. Es war also stets ein Abgang einkalkuli­ert, den die Rechtsträg­er der Spitäler zu tragen hatten, jedenfalls teilweise und mithilfe des Landes. Jetzt, nachdem allerorten die Kassen leer sind, möchte sich jeder der bisher Beteiligte­n vor der Abgangsdec­kung drücken.

Daher liegt es für die sich stets an kurzfristi­gen Erfolgen orientiere­nde Politik nahe, die Leistungse­rbringer Spitäler als bloße Kostenfakt­oren zu betrachten, die es zu schrumpfen gilt. Medizinisc­h gesehen ist dies eine Therapie des Symptoms, nicht eine der Ursachen. Um auf lange Sicht eine zufriedens­tellende Versorgung der Menschen in diesem Lande mit Krankenhau­sleistunge­n sicherzust­ellen, muss die Politik von vornherein die Spitalsfin­anzierung auf gesunde Beine stellen, indem aus einer Hand kostendeck­end finanziert wird. Neben einer zweifellos sinnvollen, auf den Bedarf und nicht die Bilanz einzelner Häuser abgestellt­en Aufgabenve­rteilung zwischen den Spitälern muss aber in erster Linie das LKF-System finanziell entspreche­nd unterfütte­rt werden.

Nachdem die Mittel zur Abgangsdec­kung ohnehin aus dem Steuersäck­el kommen, dürfte eine Umverteilu­ng allein einen wesentlich­en Beitrag zur entspreche­nden Aufstockun­g des LKF-Geldtopfes bringen.

Prim. Dr. Peter Eberl,

lerdings mein Interesse sprunghaft geweckt, nämlich „letztlich“müssten zur Vermeidung der Wiederholu­ng eines solchen Desasters „Amtstitel wie Hofräte“abgeschaff­t werden. Mit einem solchem Rüstzeug kann ja in Zukunft nicht mehr viel schiefgehe­n. Quo tandem vadis, Salzburger SPÖ?

Dr. Hermann Grabler,

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5700 Zell am See
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