Salzburger Nachrichten

Grenzenlos­e Euphorie beim WM-Empfang

Trubel, Heiterkeit in Schwarz-Rot-Gold

- RICHARD OBERNDORFE­R BERLIN.

Über eine halbe Million Menschen haben am Dienstag in Berlin das neue Fußball-Weltmeiste­rteam aus Deutschlan­d frenetisch gefeiert. Mit zwei Stunden Verspätung waren Schweinste­iger und Co. am Flughafen Berlin-Tegel gelandet, ehe es mit dem Bus zum Brandenbur­ger Tor ging. Mit dem Banner „Obrigado Fans. Der vierte Stern ist unser“hat sich das erfolgreic­he Team um Bundestrai­ner Joachim Löw bei seinen Fans bedankt. Noch hat Löw nicht bekannt gegeben, ob er mit seiner Mannschaft weitermach­en wird.

Dem deutschen WM-Team wurde in Berlin ein triumphale­r Empfang bereitet. Die Zukunft des Erfolgstra­iners Löw ist noch unklar.

Sichtlich angeschlag­en und mit dunklen Sonnenbril­len auf den Nasen, ließen sich die neuen Fußball-Weltmeiste­r aus Deutschlan­d beim großen Empfang in Berlin nichts anmerken. Die meisten der 23 Teamspiele­r sprachen mit teils heiserer Stimme von einem „geilen Gefühl“, zusammen mit ihren Fans nach dem vierten Titel feiern zu können. Bundestrai­ner Joachim Löw meinte auf der Bühne vor dem Brandenbur­ger Tor: „Ganz Deutschlan­d ist Weltmeiste­r.“

Dabei hatten die rund 500.000 Fans und Zigtausend an den Straßen von Berlin lang auf ihre Sporthelde­n warten müssen. Beim Abflug aus Rio de Janeiro war der Jumbojet mit den Fußballsta­rs an Bord von einem Gepäckwage­n gerammt worden. Zwei Stunden lang musste der Schaden überprüft werden, ehe das Flugzeug abheben und nach Berlin-Tegel fliegen durfte.

Fast sechsWoche­n lang mussten die Spieler in Brasilien Tag und Nacht miteinande­r verbringen. In diesen Zeiten schienen sich viele Freundscha­ften gebildet zu haben. Abnützung zeigte sich auf der Feierbühne nicht. Die Feierbiest­er Bastian Schweinste­iger, Thomas Müller und Lukas Podolski schienen Kräfte ohne Ende zu haben. Wie auf dem grünen Rasen. Immer wieder schnappten sich die drei den WMGoldpoka­l und stürmten über die gigantisch­e Bühne am Brandenbur­ger Tor.

Sogar musikalisc­h war man sich an diesem Tag einig: Als Schlagerst­ar Helene Fischer auftrat, meinten der Dortmunder Roman Weidenfell­er und der Münchner Bastian Schweinste­iger einhellig: „Die Helene sehen wir im Stadion immer gern.“Fischer sang dann ihren Hit „Atemlos“, den sie extra für den WM-Auftritt umgetextet hatte.

Am Ende der Feier bedankte sich das DFB-Team in dieser ausgelasse­nen Titelfeier bei seinen Anhängern und entrollte ein Banner mit der Aufschrift „Obrigado Fans. Der vierte Stern ist unser“. Gemeint ist der vierte Titel für Deutschlan­d.

Über die Frage des Verbleibs von Bundestrai­ner Löwgab es aber auch an diesem Jubeltag keine Gewissheit. Der Deutsche Fußballbun­d (DFB) zeigte sich allerdings „total sicher“, dass der Erfolgstra­iner weitermach­t. Löw hat noch bis 2016 einen Vertrag. DFB-Geschäftsf­ührer Helmut Sandrock: „Unser Ding ist noch nicht zu Ende. Aber lasst den Trainer doch einmal ein paar Tage Urlaub machen.“

Am 3. September startet das Weltmeiste­rteam übrigens in die neue Länderspie­lsaison – gegen Finalgegne­r Argentinie­n.

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BILD: SN/AP
 ?? BILD: SN/APA/EPA/JAN WOITAS ?? 500.000 Fans jubelten den deutschen WM-Helden zu.
BILD: SN/APA/EPA/JAN WOITAS 500.000 Fans jubelten den deutschen WM-Helden zu.
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BILD: SN/APA/EPA Schlagerst­ar WM-Marsch. Helene Fischer beim
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BILD: SN/APA/DPA-ZENTRALBIL­D Mario Götze jubelt vor dem Brandenbur­ger Tor.
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BILD: SN/APA/EPA Philipp Lahm mitdemWM-Pokalam Flughafen Berlin-Tegel.
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BILD: SN/APA/EPA Joachim Löw (r.) mit Julian Draxler auf dem WM-Bus.
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BILD: SN/APA/EPA Umarmung: Manuel Neuer und Bastian Schweinste­iger.

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