ImSteinbruch verhallt kraftvoll der letzte Akkord
Zehn Jahre lang lotste ein kleines Festival aufregende Bands nach Golling. Muss man aufhören, wenn’s am schönsten ist?
Ein Mal noch soll es krachen. Bei der Suche nach den Hauptakteuren wurde deshalb keine Mühe gescheut. „Wir haben für die Bands heuer doppelt so viel Geld in die Hand genommenwie in anderen Jahren“, erzählt Josef Schnöll. „Wir wollten die Musik holen, die uns selbst am meisten begeistert.“Vor zehn Jahren fand das Festival On The Rocks erstmals in Golling statt. Eine Gruppe von Enthusiasten wollte „in Golling etwas auf die Beine stellen“, erinnert sich Schnöll. Als Mitinitiator war er von Anfang an dabei. Zu den Salzburger Bands, die anfangs bei On The Rocks spielten, kamen bald größere Namen. Portugal The Man spielten im Ambiente der offenen Flugdachhalle. Nach drei Jahren wurde ein eigener Verein für das Festival begründet, mit Josef Schnöll als Ob- mann. Der zehnte Geburtstag ist nun gleichzeitig die Abschiedsvorstellung.
Weil man immer aufhören sollte, wenn es gerade am schönsten ist? Die Gründe seien vielfältiger, sagt Schnöll. „Wir haben als Studenten angefangen“, mittlerweile müssten sich die ehrenamtlichen Mitglieder des Kernteams für die arbeitsreiche Vorbereitungsphase Urlaub von Beruf und Familien nehmen.
Der Lohn der Mühe: Am kommenden Wochenende stehen die schwedischen Shout Out Louds als Hauptact auf der Bühne. Ein inten- sives Abschiedsfest versprechen auch die Band of Skulls, die Sofa Surfers oder Bilderbuch. Heimvorteil genießen die Salzburger Helmut Bergers und Little Boy. In der Vergangenheit widerstanden die Organisatoren der Verlockung, auf dem boomenden Festivalmarkt im- mer größer zu werden. Bei den Besucherzahlen habe es „sehr gute und auch schwierigere Jahre“gegeben. „Wir wollten das Festival aber immer familiär halten.“Das habe auch zu manchen nachhaltigen Kontakten geführt. Als Schnöll einmal nach London fuhr und das auch via Facebook mitteilte, luden ihn die britischen Indie-Stars Pete and the Pirates gleich zu sich ein. „Sie hatten 2009 bei uns gespielt.“
Zum letzten Mal baut das Team aus fünfzig ehrenamtlichen Mitarbeitern heuer die Bühne im Steinbruch auf. Die in zehn Festivaljahren gewonnenen Erfahrungen wollen die Initiatoren danach aber nicht einfach verhallen lassen. „Wir werden auf der Burg Golling kleinere Konzerte veranstalten. Unser Herz hängt an derMusik.“
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