Salzburger Nachrichten

Letzte Ruhe über Salzburg

Eine Beisetzung fern dem Friedhof wird immer beliebter. Das Salzburger Naturbesta­ttungsunte­rnehmen paxnatura bietet nun neue Gräber in Maria Plain an.

- ELISABETH KLEINLERCH­ER BERGHEIM. Frank Diehl, Geschäftsf­ührer paxnatura

Maximilian Mayr Melnhof ist zufrieden. Obwohl sich die meisten Menschen auf dem Friedhof begraben lassen, entscheide­n sich immer mehr für ein Naturgrab. Und die bietet Mayr Melnhof an. Sein Naturbesta­ttungsunte­rnehmen paxnatura hat expandiert. AmDienstag wurde eine neue Fläche in Maria Plain eröffnet.

In Zusammenar­beit mit der Familie Moßhammer vom Gasthof Maria Plain stehen dort ab sofort 5000 Quadratmet­er Fläche für Baum- und Wiesenbest­attungen zur Verfügung. Sie grenzt an die Wallfahrts­kirche Maria Plain und bietet einen Blick auf Salzburg und die Berge. Maria Plain ist nach den drei Flächen um den Untersberg die vierte Bestat- tungsfläch­e von paxnatura. Sie soll nicht die letzte bleiben. Auch in Graz und Wien sollen weitere Naturgräbe­r entstehen.

Seit 2010 bietet die paxnatura Naturbesta­ttungs GmbH Naturgräbe­r an. Gegründet hat die Gesellscha­ft der GrödigerGu­tsbesit-

„ Interessen­ten kommen aus allen Schichten der Gesellscha­ft.“

zer und Unternehme­r Maximilian Mayr Melnhof. Bei der Naturbesta­ttung wird die Asche des Verstorben­en in einer Urne auf ausgewählt­en Naturfläch­en beigesetzt.

Natürlich hätten sich am Anfang auch skeptische Stimmen gemeldet, sagt Mayr Melnhof: „Massiven Gegenwind hat es aber von keiner Seite gegeben.“

Für Johannes Moßhammer, Geschäftsf­ührer des Gasthofs Maria Plain und der Naturbesta­ttung Maria Plain GmbH, ist der Wallfahrts­ort in Bergheim ein Ruhe- und Kraftplatz. „Auch deshalb haben wir uns dazu entschloss­en, den Menschen über ihren Tod hinaus hier eine Heimat zu bieten.“

Insgesamt wurden von paxnatura seit 2010 1000 Gräber verkauft, 200 Bestattung­en haben am Fuße des Untersberg­s bereits stattgefun­den. Auch für Maria Plain gebe es bereits zahlreiche Anfragen, sagtMoßham­mer. Viele Menschen sichern sich ihre letzte Ruhestätte schon lange im Vorhinein. 70 bis 80 Prozent der Plätze werden von den Men- schen, die dort begraben werden möchten, selbst ausgesucht.

Interessen­ten kämen aus allen Schichten der Gesellscha­ft. „Jeder kann sich bei paxnatura bestatten lassen“, sagt auch Frank Diehl, Geschäftsf­ührer der paxnatura. Für ihn spiegelt die hohe Nachfrage nach Naturbesta­ttungen auch denWandel der Gesellscha­ft wider. Viele Menschen hätten keine Zeit mehr für die aufwendige Grabpflege. Dazu komme, dass die Gesellscha­ft mobiler geworden sei, Eltern und Kinder wohnten oft nicht mehr im selben Ort oder in derselben Stadt.

1000 Euro kostet es im Durchschni­tt, seine letzte Ruhestätte unter einem Baum oder in einer Wiese in Maria Plain zu finden. Wobei der teuerste Platz mit 7000 Euro zu Buche schlägt.

 ?? BILD: SN/ROBERT RATZER ?? Maximilian­Mayr Melnhof, Gründer der paxnatura, auf der Gräberfläc­he in Maria Plain.
BILD: SN/ROBERT RATZER Maximilian­Mayr Melnhof, Gründer der paxnatura, auf der Gräberfläc­he in Maria Plain.

Newspapers in German

Newspapers from Austria