Letzte Ruhe über Salzburg
Eine Beisetzung fern dem Friedhof wird immer beliebter. Das Salzburger Naturbestattungsunternehmen paxnatura bietet nun neue Gräber in Maria Plain an.
Maximilian Mayr Melnhof ist zufrieden. Obwohl sich die meisten Menschen auf dem Friedhof begraben lassen, entscheiden sich immer mehr für ein Naturgrab. Und die bietet Mayr Melnhof an. Sein Naturbestattungsunternehmen paxnatura hat expandiert. AmDienstag wurde eine neue Fläche in Maria Plain eröffnet.
In Zusammenarbeit mit der Familie Moßhammer vom Gasthof Maria Plain stehen dort ab sofort 5000 Quadratmeter Fläche für Baum- und Wiesenbestattungen zur Verfügung. Sie grenzt an die Wallfahrtskirche Maria Plain und bietet einen Blick auf Salzburg und die Berge. Maria Plain ist nach den drei Flächen um den Untersberg die vierte Bestat- tungsfläche von paxnatura. Sie soll nicht die letzte bleiben. Auch in Graz und Wien sollen weitere Naturgräber entstehen.
Seit 2010 bietet die paxnatura Naturbestattungs GmbH Naturgräber an. Gegründet hat die Gesellschaft der GrödigerGutsbesit-
„ Interessenten kommen aus allen Schichten der Gesellschaft.“
zer und Unternehmer Maximilian Mayr Melnhof. Bei der Naturbestattung wird die Asche des Verstorbenen in einer Urne auf ausgewählten Naturflächen beigesetzt.
Natürlich hätten sich am Anfang auch skeptische Stimmen gemeldet, sagt Mayr Melnhof: „Massiven Gegenwind hat es aber von keiner Seite gegeben.“
Für Johannes Moßhammer, Geschäftsführer des Gasthofs Maria Plain und der Naturbestattung Maria Plain GmbH, ist der Wallfahrtsort in Bergheim ein Ruhe- und Kraftplatz. „Auch deshalb haben wir uns dazu entschlossen, den Menschen über ihren Tod hinaus hier eine Heimat zu bieten.“
Insgesamt wurden von paxnatura seit 2010 1000 Gräber verkauft, 200 Bestattungen haben am Fuße des Untersbergs bereits stattgefunden. Auch für Maria Plain gebe es bereits zahlreiche Anfragen, sagtMoßhammer. Viele Menschen sichern sich ihre letzte Ruhestätte schon lange im Vorhinein. 70 bis 80 Prozent der Plätze werden von den Men- schen, die dort begraben werden möchten, selbst ausgesucht.
Interessenten kämen aus allen Schichten der Gesellschaft. „Jeder kann sich bei paxnatura bestatten lassen“, sagt auch Frank Diehl, Geschäftsführer der paxnatura. Für ihn spiegelt die hohe Nachfrage nach Naturbestattungen auch denWandel der Gesellschaft wider. Viele Menschen hätten keine Zeit mehr für die aufwendige Grabpflege. Dazu komme, dass die Gesellschaft mobiler geworden sei, Eltern und Kinder wohnten oft nicht mehr im selben Ort oder in derselben Stadt.
1000 Euro kostet es im Durchschnitt, seine letzte Ruhestätte unter einem Baum oder in einer Wiese in Maria Plain zu finden. Wobei der teuerste Platz mit 7000 Euro zu Buche schlägt.