Salzburger Nachrichten

CooleMusik für die Felsenreit­schule

So dirigieren Sieger: Maxime Pascal hat den Salzburger Wettbewerb für Jungdirige­nten gewonnen.

- MAGDALENA PICHLER Preisträge­rkonzert des Young Conductors Award, 17. August, 11 Uhr, Felsenreit­schule.

Versproche­n, es gibt cooleMusik und coole Leute! Das kündigt der Dirigent Maxime Pascal für das Preisträge­rkonzert Young Conductors Award an, das er heuer als Gewinner leiten wird.

SN: Wie haben Sie zurMusik gefunden?

Maxime Pascal: Über meine Eltern, mein Vater kommt aus dem Jazzbereic­h, meine Mutter spielt Klavier. Als ich klein war, hat sie mich in Konzerte meines Vaters mitgenomme­n. Dort war es oft sehr laut, wenn er zum Beispiel Reggae gespielt hat (lacht). Ich glaube, so bin ich zur Musik gekommen.

Wann haben Sie entschiede­n, dass Sie Dirigent werden wollen?

SN: Man kann nicht sagen, dass man sich dafür entscheide­t. Man wacht nicht auf und sagt: „Ich will Dirigent werden.“Es entwickelt sich. Irgendwann realisiert man, dass man nichts anderes machen kann. Ich war Anfang 20, als ich zu dirigieren begann.

SN: Sie haben ein Orchester?

Ja, genau, Le Balcon (Der Balkon). Es ist nach einemWerk von Jean Genet (französisc­her Dramatiker, Anm.) benannt. Es stand damals bei mir herum, und ich fand das irgendwie cool.

Wollen Sie mit LeBalcon die Grenzen zwischen Publikum und Künstlern aufheben?

SN: Ja, aber das ist weniger etwas Physisches als etwas Emotionale­s. Es geht darum, dass das Publikum und dieKünstle­r zusammenei­n Erlebnis haben. Es stehen nicht der Künstler auf der einen Seite und die Zuseher auf der anderen. Nein, wir machen zusammenMu­sik – wie eine Party.

Und es ist ein Austausch. Wir stehen heute immer im Austausch mit anderen, etwa über Facebook, und teilen Sachen. So ist das auch in der Musik. Und so etwas ist total cool.

Den Austausch finde ich auch hier an diesem Festival toll: Die Spielstätt­en sind alle nebeneinan­der, also Großes Festspielh­aus, Felsenreit­schule und so weiter. Teilweise finden parallel Proben und Aufführung­en statt. Das hat man nur hier: Die einen gehen in die Oper, die anderen kommen von den Proben. An anderen Orten kommt man oft nur mit dem Bus an und geht gleich hinter die Bühne. Aber in Salzburg vermischt es sich, man lernt Leute kennen. Das ist eine der besseren Seiten dieses Festivals.

Sie arbeiten in „La Cenerentol­a für Kinder“mit Teilnehmer­n des Young Singers Project zusammen. Wie läuft da der Austausch?

SN: Es ist gibt beim Young Singers Project die Besonderhe­it, dass hier Sänger von überall auf der Welt her- kommen. Einige kommen aus dem Opernberei­ch, andere aber zum Beispiel aus der Theatermus­ik.

Oft ist es in Akademien in Europa so, dass sich die Stile der Sänger ähneln. Aber hier treffen unterschie­dliche Stile aufeinande­r. Die Arbeit mit so unterschie­dlichen Leuten ist befruchten­d.

Sie dirigieren heuer das Preisträge­rkonzert. Was erwartet die Zuhörer?

SN: „LaMer“vonDebussy. Es gibt nichts Besseres in der Kunst! Es ist ein altes Meisterstü­ck. Dann „Poème de l’amour et de la mer“von Ernest Chausson, da singt Marianne Crebassa, die auch in „Charlotte Salomon“mitwirkt (als Charlotte Kann, Anm.). Wir sind befreundet, und ich dachte, eswäre schön, etwas zusammen zu machen. Außerdem dirigiere ich ja das Gustav Mahler Jugendorch­ester, die haben viel Temperamen­t. Am Schluss spielen wir Strawinsky­s „Feuervogel“, um das Herz zu öffnen. Als Musiker sage ich: Hey cool, dass wir das spielen!

Konzert:

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BILD: SN/SF/WILDBILD Maxime Pascal

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