CooleMusik für die Felsenreitschule
So dirigieren Sieger: Maxime Pascal hat den Salzburger Wettbewerb für Jungdirigenten gewonnen.
Versprochen, es gibt cooleMusik und coole Leute! Das kündigt der Dirigent Maxime Pascal für das Preisträgerkonzert Young Conductors Award an, das er heuer als Gewinner leiten wird.
SN: Wie haben Sie zurMusik gefunden?
Maxime Pascal: Über meine Eltern, mein Vater kommt aus dem Jazzbereich, meine Mutter spielt Klavier. Als ich klein war, hat sie mich in Konzerte meines Vaters mitgenommen. Dort war es oft sehr laut, wenn er zum Beispiel Reggae gespielt hat (lacht). Ich glaube, so bin ich zur Musik gekommen.
Wann haben Sie entschieden, dass Sie Dirigent werden wollen?
SN: Man kann nicht sagen, dass man sich dafür entscheidet. Man wacht nicht auf und sagt: „Ich will Dirigent werden.“Es entwickelt sich. Irgendwann realisiert man, dass man nichts anderes machen kann. Ich war Anfang 20, als ich zu dirigieren begann.
SN: Sie haben ein Orchester?
Ja, genau, Le Balcon (Der Balkon). Es ist nach einemWerk von Jean Genet (französischer Dramatiker, Anm.) benannt. Es stand damals bei mir herum, und ich fand das irgendwie cool.
Wollen Sie mit LeBalcon die Grenzen zwischen Publikum und Künstlern aufheben?
SN: Ja, aber das ist weniger etwas Physisches als etwas Emotionales. Es geht darum, dass das Publikum und dieKünstler zusammenein Erlebnis haben. Es stehen nicht der Künstler auf der einen Seite und die Zuseher auf der anderen. Nein, wir machen zusammenMusik – wie eine Party.
Und es ist ein Austausch. Wir stehen heute immer im Austausch mit anderen, etwa über Facebook, und teilen Sachen. So ist das auch in der Musik. Und so etwas ist total cool.
Den Austausch finde ich auch hier an diesem Festival toll: Die Spielstätten sind alle nebeneinander, also Großes Festspielhaus, Felsenreitschule und so weiter. Teilweise finden parallel Proben und Aufführungen statt. Das hat man nur hier: Die einen gehen in die Oper, die anderen kommen von den Proben. An anderen Orten kommt man oft nur mit dem Bus an und geht gleich hinter die Bühne. Aber in Salzburg vermischt es sich, man lernt Leute kennen. Das ist eine der besseren Seiten dieses Festivals.
Sie arbeiten in „La Cenerentola für Kinder“mit Teilnehmern des Young Singers Project zusammen. Wie läuft da der Austausch?
SN: Es ist gibt beim Young Singers Project die Besonderheit, dass hier Sänger von überall auf der Welt her- kommen. Einige kommen aus dem Opernbereich, andere aber zum Beispiel aus der Theatermusik.
Oft ist es in Akademien in Europa so, dass sich die Stile der Sänger ähneln. Aber hier treffen unterschiedliche Stile aufeinander. Die Arbeit mit so unterschiedlichen Leuten ist befruchtend.
Sie dirigieren heuer das Preisträgerkonzert. Was erwartet die Zuhörer?
SN: „LaMer“vonDebussy. Es gibt nichts Besseres in der Kunst! Es ist ein altes Meisterstück. Dann „Poème de l’amour et de la mer“von Ernest Chausson, da singt Marianne Crebassa, die auch in „Charlotte Salomon“mitwirkt (als Charlotte Kann, Anm.). Wir sind befreundet, und ich dachte, eswäre schön, etwas zusammen zu machen. Außerdem dirigiere ich ja das Gustav Mahler Jugendorchester, die haben viel Temperament. Am Schluss spielen wir Strawinskys „Feuervogel“, um das Herz zu öffnen. Als Musiker sage ich: Hey cool, dass wir das spielen!
Konzert: