Der digitale Dolmetscher kommt
Übersetzungsprogramme: Eine große Mehrheit glaubt an den Durchbruch.
Auf unserem Planeten gibt es rund 7100 Sprachen. An der Spitze der weltweit meistverbreiteten Sprachen steht Hochchinesisch alsMuttersprache von rund 1,2 Milliarden Menschen. Mit großem Abstand folgen Englisch, Spanisch, Arabisch, Hindi, Bengalisch, Portugiesisch, Russisch und Japanisch.
Deutsch schafft es im globalen Vergleich gerade noch unter die Top Ten. All diese Sprachen spielen freilich nicht nur als Muttersprachen, sondern auch als häufig erlernte Fremdsprachen eine wichtige Rolle. Dies gilt auch für Französisch und Italienisch. Allein in der Europäischen Union gibt es übrigens 24 Amtssprachen. Die Übersetzung mündlicher und schriftlicher Texte kostet die EU rund zwei Milliarden Euro pro Jahr.
Auch zukünftig wird es wohl nur sehr wenige Menschen geben, die über die Muttersprache hinaus mehr als ein oder zwei Sprachen beherrschen. Daher überrascht es kaum, dass an einigen Universitäten sowie in den Entwicklungsabteilungen mehrerer Elektronik- und Internetkonzerne an technischen Lösungen für den pragmatischen Umgang mit der globalen Sprachenvielfalt gearbeitet wird. Die derzeit angebotenen Übersetzungsprogramme sind allerdings noch gewöhnungsbedürftig. Und mit komplexen wissenschaftlichen Texten, mit lyrischen Gedichten sowie mit Liebeserklärungen und sonstigen emotionalen Varianten des sprachlichen Ausdrucks werden sie noch langfristig überfordert sein. Aber für den alltagssprachlich orientier- ten Kommunikationsbedarf von Geschäftsreisenden und Touristen wird der Durchbruch bald gelingen.
Diese digitalen Dolmetsch-Programme würden die globale Kommunikation revolutionieren. Acht von zehn Österreicherinnen und Österreichern (81%) können sich durchaus vorstellen, dass diese Produktinnovation spätestens bis 2033 auf den Markt kommt.