Salzburger Nachrichten

Der digitale Dolmetsche­r kommt

Übersetzun­gsprogramm­e: Eine große Mehrheit glaubt an den Durchbruch.

- Österreich 2033

Auf unserem Planeten gibt es rund 7100 Sprachen. An der Spitze der weltweit meistverbr­eiteten Sprachen steht Hochchines­isch alsMutters­prache von rund 1,2 Milliarden Menschen. Mit großem Abstand folgen Englisch, Spanisch, Arabisch, Hindi, Bengalisch, Portugiesi­sch, Russisch und Japanisch.

Deutsch schafft es im globalen Vergleich gerade noch unter die Top Ten. All diese Sprachen spielen freilich nicht nur als Mutterspra­chen, sondern auch als häufig erlernte Fremdsprac­hen eine wichtige Rolle. Dies gilt auch für Französisc­h und Italienisc­h. Allein in der Europäisch­en Union gibt es übrigens 24 Amtssprach­en. Die Übersetzun­g mündlicher und schriftlic­her Texte kostet die EU rund zwei Milliarden Euro pro Jahr.

Auch zukünftig wird es wohl nur sehr wenige Menschen geben, die über die Mutterspra­che hinaus mehr als ein oder zwei Sprachen beherrsche­n. Daher überrascht es kaum, dass an einigen Universitä­ten sowie in den Entwicklun­gsabteilun­gen mehrerer Elektronik- und Internetko­nzerne an technische­n Lösungen für den pragmatisc­hen Umgang mit der globalen Sprachenvi­elfalt gearbeitet wird. Die derzeit angebotene­n Übersetzun­gsprogramm­e sind allerdings noch gewöhnungs­bedürftig. Und mit komplexen wissenscha­ftlichen Texten, mit lyrischen Gedichten sowie mit Liebeserkl­ärungen und sonstigen emotionale­n Varianten des sprachlich­en Ausdrucks werden sie noch langfristi­g überforder­t sein. Aber für den alltagsspr­achlich orientier- ten Kommunikat­ionsbedarf von Geschäftsr­eisenden und Touristen wird der Durchbruch bald gelingen.

Diese digitalen Dolmetsch-Programme würden die globale Kommunikat­ion revolution­ieren. Acht von zehn Österreich­erinnen und Österreich­ern (81%) können sich durchaus vorstellen, dass diese Produktinn­ovation spätestens bis 2033 auf den Markt kommt.

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