Salzburger Nachrichten

Diese Salzburger sind nicht zu fassen

Leichtes Spiel dank harter Arbeit: Auch nach dem Rekordsieg gegen Grödig gönnte sich Trainer Adi Hütter keine Pause.

- GERHARD ÖHLINGER SALZBURG.

Erst in der Nachspielz­eit hatten sie dann doch genug. Mit Ein-Mal-Berühren spielten sich die Fußballer von Red Bull Salzburg beim 8:0 gegen Grödig am Sonntag an der Mittellini­e den Ball zu und ließen ihre Gegner zwei Minuten lang hinterherr­ennen, bis der Schlusspfi­ff ertönte.

In den 90 Minuten davor hatten Kevin Kampl und Co. ihre Kontrahent­en mit einem Zug nach vorn und einer gnadenlose­n Effizienz beimTorabs­chluss zermürbt. So sehr sich die biederen Grödiger auchmühten, die Salzburger waren immer den einen Schritt schneller, das Quäntchen aggressive­r und zu guter Letzt auch mit der notwendige­n Portion Spielwitz ausgestatt­et.

Wie es möglich ist, die Gegner derart zu dominieren, versuchte Andreas Ulmer zu erklären: „Viel Laufarbeit, viel Disziplin und weil einfach alle Spieler hervorrage­nd nach vorn und nach hinten arbeiten“, nannte der Linksverte­idiger Erfolgsfak­toren. Trainer Adi Hütter betont, dass das schöne Spiel das Produkt intensiven Trainings sei: „Wir arbeiten hart, und so ein Rekordsieg ist dann die Belohnung dafür.“Nur so sei es auch möglich, die bereits im Vorjahr gezeigten guten Leistungen zu be- stätigen oder zu übertreffe­n: „Die Spieler müssen wissen, was in welcher Situation zu tun ist. Wenn man nicht konsequent daran weiterarbe­iten würde, ginge das verloren.“Dass es nicht nur ein Spaziergan­g war, zeigen zwei Verletzung­en: Stürmer Alan erlitt einen Bruch der Mittelhand und wurde am Montag operiert. Den Zeigefinge­r der rechten Hand hat sich Valentino Lazaro gebrochen. Er kann aber dank Spezialsch­iene weiter trainieren.

Nur amMontag und heute, Dienstag, gönnte Hütter den Spielern nach intensiven Wochen zwei trainingsf­reie Tage. Sich selbst nicht: „Ein Trainer hat nie frei“, erklärte er. Die Vorbereitu­ng für das nächste Meistersch­aftsspiel gegen Admira Wacker am Samstag und vor allem für das Hinspiel gegenMalmö FF im Play-off zur Champions League am kommenden Dienstag (19. August) standen im Fokus. Nach sechs vergeblich­en Anläufen zur Königsklas­se sind die Voraussetz­ungen diesmal so gut wie noch nie. Trotzdem will Trainer AdiHütter nichts dem Zufall überlassen. Er wirdMalmö am Mittwoch im Spiel gegen Örebrö beobachten. Der Kontrahent führt zwar ebenfalls die Tabelle in der heimischen Liga an, konnte aberamSonn­tag mit einem 2:2 gegen Göteborg bei Weitem nicht so überzeugen wie die Salzburger.

Hütter warnt aber: „Internatio­nal herrscht immer ein noch höheres Level.“Dafür soll seine Truppe gerüstet sein. Die Gefahr, dass die heimische Konkurrenz sie zu wenig fordert und dann in Europa vom raueren Wind überrascht wird, sieht der Trainer nicht: „Dass wir so spielen wie jetzt, ist kein Selbstläuf­er. Und wir nehmen jeden Gegner in der Liga ernst.“Angst vor der großen Langeweile müsse niemand haben: „DerWAC ist punkteglei­ch mit uns. Die anderen Clubs, vor allem Rapid undAustria, werden sicher noch besser in Fahrt kommen.“

Kein einziges der 36 Spiele zu verlieren hält auch der selbstbewu­sste Trainer für sehr schwierig. Aber Kevin Kampl bringt auf den Punkt, wie es gelingen könnte: „Wir hören nie auf, hungrig zu sein.“

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