Atommeiler fürBulgarien
Unter „Kurz gemeldet“in den SN vom 28. 8. lese ich, dass Bulgarien einen Vertrag für die Bestellung eines neuen Atomreaktors für sein Kernkraftwerk (sowjetischer Bauart!) an der Donau beim US-Unternehmen Westinghouse unterzeichnet hat. Meine Fragen dazu an unsere „Volksvertreter“im Allgemeinen und die sogenannten Grünen im Besonderen, sowie an die zuständigen EU-Politiker, insbesondere an den Kommissär für Energie, Herrn Günther Oettinger:
1. Weshalb wird die Atomenergie in den EULändern noch immer durch unsere Steuergelder gefördert und dies – angeblich – noch in höherem Maße als die Ökoenergie?
2. Wieso ist seitens der EU nicht schon längst ein Ausstieg aus der Atomenergie geplant, sondern im Gegenteil, es wird die Bestellung weiterer, neuer Reaktoren zugelassen und unterstützt?
3. Wie kann ein armes Land wie Bulgarien, aus dem Arbeitssuchende und
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Bettler zu uns strömen, es sich überhaupt leisten, einen neuen Reaktor zu bestellen? Das Geld wäre wohl viel besser angelegt, die Infrastruktur des Landes zu verbessern, damit es der Bevölkerung endlich besser geht und sie in ihrer Heimat überleben kann. Ingrid Langer, 5400 Hallein nicht mehr zur Diskussion. Wie allerdings der Menschen im Widerstand gedacht werden soll, ist leider noch immer ein Streitthema. Ein besonders treffendes Beispiel dafür ist Goldegg mit der Debatte um eine Gedenkstelle für Deserteure. 2008 kam die Goldegger Chronik heraus: über die Deserteure ist der Absatz aus dem Nazi-Gendarmerieprotokoll übernommen, wo die Deserteure als Landplage und Viehdiebe bezeichnet werden. Und zum 70. Jahrestag des „Sturms auf Goldegg“wird Karl Rupitsch noch immer als ihr „Anführer“bezeichnet und muss als Sündenbock herhalten. Der Blick auf die wahren Täter wird dadurch verstellt. Widerstand kann nicht allein bewaffnet, sondern auch durch Verweigerung geleistet werden. Die Wehrdienstverweigerer und die Menschen, die ihnen geholfen haben, verdienen unsere Achtung und Würdigung.
Brigitte Höferts Vater, Karl Rupitsch, war in drei Konzentrationslagern, er wurde bei Verhören gefoltert und am 28. November 1944 in Mauthausen erhängt. Allen Menschen, die infolge des „Goldegger Sturms“ihr Leben lassen mussten, gebührt, dass man ihrer mit Namen gedenkt.
Gertrude Chalupny
5500 Bischofshofen