Salzburger Nachrichten

„Hochwasser­schutz hat Grenzen“Warum es trotz Schutzbaut­en immer wieder Überflutun­gen geben wird.

- KARIN PORTENKIRC­HNER

Kaum ein Jahr vergeht ohne ein neues Hochwasser­ereignis. Die SN sprachen mit dem Hochwasser­experten Theo Steidl.

SN: Nach jedem Hochwasser kommt der Ruf nach Schutzbaut­en. Wie sehen Sie das?

Steidl: Das ist verständli­ch. Aber der Hochwasser­schutz hat Grenzen.

SN: Woliegen diese Grenzen?

SN: Wasraten Sie Betroffene­n?

Die Grenze liegt bei einem 100jährlic­hen Hochwasser­ereignis. Alles, was höher kommt, wird weiterhin zu Schäden führen. Hochwasser­schutz heißt nicht Hochwasser­sicherheit. Unsere Empfehlung ist: Macht eine Eigenvorso­rge, legt ein Sparbuch mit 5000 Euro auf die Seite für Hochwasser­schäden. Prüft eure Versicheru­ngen – da hat man im Ernstfall noch einmal 5000 bis 10.000 Euro zur Verfü- gung. Der Katastroph­enfonds kommt nur für ein Drittel der Schadenssu­mme auf.

Täuscht der Eindruck, dass es immer öfter zu Hochwasser­ereignisse­n kommt?

SN: Nein. Die Häufung seit 2002 ist auffällig. Aber jedes Hochwasser hat seine persönlich­e Note und muss individuel­l analysiert werden. Im Oberpinzga­u gab es diesmal zwei Faktoren: Der Starkregen ließ die Salzach ansteigen und nahm gleichzeit­ig das lose Geröll vom Gebirge mit, das bisher im Permafrost gebundenwa­r.

SN:

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BILD: SN/ANTON KAINDL Peter Nindl 2005 am geplanten Standort des Staudamms im Obersulzba­chtal.

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