„Oldie“umrundet Österreich
Am Mittwoch startet das Race Around Austria, das härteste Radrennen Europas. Bei der Umrundung Österreichs hat der Salzburger Herbert Meneweger Großes vor.
ST. GEORGEN . Trotz seiner 51 Jahre hat Rad-Urgestein HerbertMeneweger noch lang nicht genug vom Extremsport. Der gebürtige Pongauer trittmorgen, Mittwoch, zum zweiten Mal in seiner Karriere beim Race Around Austria (RAA) an, um die Fitness von „sich im höheren Alter befindlichen Menschen“zu beweisen, wieMeneweger sagt.
Das RAA gilt nicht umsonst als das härteste Radrennen Europas. Auf die 170 gemeldeten Starter warten 2200 Kilometer, gespickt mit 28.000 Höhenmetern (darunter der Großglockner), die es zu bewältigen gilt. Von St. Georgen im Attergau aus startet die Umrundung Österreichs. Gefahren wird imUhrzeigersinn.
In den rund vier Tagen Fahrzeit hat Meneweger nur zwei Schlafpausen à einer Dreiviertelstunde geplant, um möglichst wenig Zeit zu verlieren. Sein Ziel, die magische 100-Stunden-Grenze, ist für den Extremsportler in Reichweite. „Ich fühle mich sehr gut in Form, habe keine Beschwerden“, erzählt Meneweger. Zur Vorbereitung hat der Salzburger an mehreren Radmarathons teilgenommen und am 12. Juli mit 14 Stunden einen neuen Trans-Austria-Rekord in SüdNord-Richtung aufgestellt. Eine Woche mit täglich 200 zurückgelegten Kilometern runden seine Vorbereitung ab. „Letztes Jahr musste ich das Rennen abbrechen. Heuer sollte eine Top-5Platzierung möglich sein“, gibt Meneweger das Ziel aus.
Im Kampfumden Sieg führt an dem Steirer Christoph Strasser wohl kein Weg vorbei. Der momentan beste Ultraradfahrer der Welt feierte vor zwei Monaten seinen dritten Sieg beim Race Across America (RAAM), erneut in Rekordzeit. Für die 2200 Kilometer lange Strecke haben Strasser und Co. maximal fünf Tage und zwölf Stunden Zeit, um als offizieller Finisher zu gelten. Damit können die Fahrer auch die Qualifikation für das RAAM lösen und haben die nächsten drei Jahre einen Startplatz garantiert.
Jenen Startplatz will Meneweger bereits im kommenden Jahr in Anspruch nehmen. 1999 hat er erfolgreich am RAAM teilgenommen und nach neun Tagen und sechs Stunden den siebten Rang eingefahren. 2015 will er es noch einmal wissen. „Das Race Around Austria ist praktisch die Generalprobe für das RAAM“, sagtMeneweger. Statistisch gesehen stehen die Chancen für eineweitere Spitzenplatzierung gut: Beim zweiten Antreten über die Extremdistanz werden in der Regel die besten Platzierungen erreicht.