Salzburger Nachrichten

Neonazi-Seite veröffentl­icht Polizisten­namen

Beamte könnten gegen die Preisgabe ihrer Namen klagen.

- WIEN.

Die vom Dokumentat­ionsarchiv des österreich­ischen Widerstand­s (DÖW) als rechtsextr­em eingestuft­e Internetsi­te alpen.donauinfo hat wieder Namen veröffentl­icht. Bereits in den vergangene­n Tagen wurden dort Namen, Adressen und Telefonnum­mern von zwei Männern veröffentl­icht, die neue einschlägi­ge Umtriebe auf der Seite derMeldest­elle für Rechtsextr­emismus gemeldet hatten. Nun werden auf der Seite die Namen von zwei Polizisten genannt.

Konkret wurden unter dem Titel „Wie die politische Polizei arbeitet“zwei Anzeigen aus dem Jahr 2008, die in Graz aufgenomme­n worden waren, online gestellt. Angezeigt wurde damals das Anbringen von Stickern mit dem Ruf nach der Freilassun­g des verurteilt­en HolocaustL­eugners Gerd Honsik. Auf dem Papier sind alle Namen geschwärzt, außer jene der Polizeibea­mten, die die Anzeige damals entgegenge­nommen hatten. Laut Juristen ist das ein klarerVers­toß gegen dasDatensc­hutzgesetz.

„Es wurde an das Landesamt für Verfassung­sschutz weitergele­itet. Die Polizisten könnten gegen die Veröffentl­ichung klagen“, erklärt Maximilian Ulrich von der Landespoli­zeidirekti­on Steiermark. Im Innenminis­terium ist man ebenfalls besorgt. „Wir können das allerdings leider nicht verhindern“, sagt Ministeriu­mssprecher Karl-Heinz Grundböck.

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