Haus nach Felssturz gesperrt
Ein zehn Tonnen schwerer Felsen krachte auf ein Haus. Im alpinen Raum kann so etwas passieren.
Im Salzkammergut sind Steinschläge und Felsstürze keine Seltenheit. „Im alpinen Raum kommt es vor, dass sich Gestein löst, wenn Wasser eindringt. Es hat in letzter Zeit oft geregnet“, sagte der Geologe des Landes Oberösterreich, Markus Einberger, nach Besichtigung der Unglücksstelle amDienstag.
Im vielen Regenwasser sieht er eine mögliche Ursache dafür, weshalb sich in der Nacht auf Dienstag ein zehn Tonnen schwerer Felsen von der Größe eines Pkw aus einer Felswand in Obertraun im Bezirk Gmunden gelöst hatte und auf ein 400 Jahre altes Mehrparteienhaus gestürzt war. Dass das Gestein porös ist, wusste man. Vor zwei Monaten war die 20 Meter hohe Felswand untersucht und Steine und Bäu- me weggeräumt worden. „Es ist schwer vorherzusagen, wann es zu solchen Katastrophenfällen kommt“, sagt Einberger.
Egon Höll (SPÖ), der Bürgermeister von Obertraun, spricht von „hö- herer Gewalt“, dass der Felsen das Dach des Hauses durchschlagen und zwei Wohnräume zerstört hatte. Eine 38-jährige Bewohnerin wurde verletzt ins Krankenhaus Bad Ischl eingeliefert. Die übrigen sechs erwachsenen Bewohner und ein Baby kamen mit dem Schrecken davon. Drei vor dem Haus geparkte Autos wurden beschädigt.
Das 400 Jahre alte Mehrparteienhaus bleibt bis auf Weiteres gesperrt. Die Hausbewohner – laut Höll allesamt ausländische Tourismusmitarbeiter und ihre Familien – durften am Dienstag bloß ihre notwendigsten Sachen abholen. „Sie werden jetzt bei Freunden und in einer Lehrerwohnung in der Schule untergebracht“, sagt der Bürgermeister. Denn die Hotels im Ort seienwegen derUrlaubszeit völlig ausgebucht.
Auch finanziell soll den Hausbewohnern und den Hausbesitzern geholfen werden. Oberösterreichs LH-Vize Reinhold Entholzer (SPÖ) sicherte bereits Geld aus dem Landeshilfsfonds zu.