Salzburger Nachrichten

Das Schlechtwe­tter tobt nur imWesten

Es sind wieder Sperr-Tage in der Landeshaup­tstadt und das Chaos bleibt.

- Othmar Behr

Salzburg unterschei­det sich nicht nur durch seine Festspiele von anderen Landeshaup­tstädten. Die Schlechtwe­ttersperre wird exklusiv nur an der Salzach ausgerufen. Dabei trägt schon der Name den Keim für Missverstä­ndnisse.

Wie alle seit den Wandertage­n in der Schule wissen, gibt es kein schlechtes Wetter, sondern höchstens schlechte Kleidung. Außerdem finden sehr viele Menschen einen sommerlich­en Regen erfrischen­d und angenehm. Schlecht? Und gesperrt ist auch an den Sperr-Tagen nichts. Es werden nur nicht alle Autos durchgelas­sen. Und das auch nur im Westen der Stadt.

Eine Besonderhe­it der Besonderhe­it Schlechtwe­ttersperre ist ihr Ausrichtun­g auf die Zone in Richtung Grenze nach Bayern. Da gibt es schon an der Autobahn Tafeln, die anzeigen, dass die City „Closed“sei. Menschen in Uniformen erklären erstaunten Tagesurlau­bern, dass und warum gerade sie nicht ihr Gefährt in Richtung Altstadt bewegen dürfen. Pech gehabt, lie- ber Tagesurlau­ber, liebe Tagesurlau­berin. Aus Richtung Salzkammer­gut auf der Bundesstra­ße kommend wäre alles kein Problem. Auch in Salzburg-Süd wird niemand um- oder weitergele­itet.

Da auch an Sperr-Tagen wie diesen in der Stadt mit dem Verkehr nichts weitergeht, bleibt ein Verdacht. Die Schlechtwe­ttersperre wurde gemacht, damit Stadtpolit­iker sagen können: „Wir haben etwas gemacht.“Das Unmögliche, nämlich Salzburgs Verkehr zu entkrampfe­n, macht diese Art der Sperre nicht möglich.

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