Das Schlechtwetter tobt nur imWesten
Es sind wieder Sperr-Tage in der Landeshauptstadt und das Chaos bleibt.
Salzburg unterscheidet sich nicht nur durch seine Festspiele von anderen Landeshauptstädten. Die Schlechtwettersperre wird exklusiv nur an der Salzach ausgerufen. Dabei trägt schon der Name den Keim für Missverständnisse.
Wie alle seit den Wandertagen in der Schule wissen, gibt es kein schlechtes Wetter, sondern höchstens schlechte Kleidung. Außerdem finden sehr viele Menschen einen sommerlichen Regen erfrischend und angenehm. Schlecht? Und gesperrt ist auch an den Sperr-Tagen nichts. Es werden nur nicht alle Autos durchgelassen. Und das auch nur im Westen der Stadt.
Eine Besonderheit der Besonderheit Schlechtwettersperre ist ihr Ausrichtung auf die Zone in Richtung Grenze nach Bayern. Da gibt es schon an der Autobahn Tafeln, die anzeigen, dass die City „Closed“sei. Menschen in Uniformen erklären erstaunten Tagesurlaubern, dass und warum gerade sie nicht ihr Gefährt in Richtung Altstadt bewegen dürfen. Pech gehabt, lie- ber Tagesurlauber, liebe Tagesurlauberin. Aus Richtung Salzkammergut auf der Bundesstraße kommend wäre alles kein Problem. Auch in Salzburg-Süd wird niemand um- oder weitergeleitet.
Da auch an Sperr-Tagen wie diesen in der Stadt mit dem Verkehr nichts weitergeht, bleibt ein Verdacht. Die Schlechtwettersperre wurde gemacht, damit Stadtpolitiker sagen können: „Wir haben etwas gemacht.“Das Unmögliche, nämlich Salzburgs Verkehr zu entkrampfen, macht diese Art der Sperre nicht möglich.