Salzburger Nachrichten

ZwölfMilli­onen mehr Arbeitslos­e seit dem Jahr 2007

In den 34 OECD-Mitgliedsl­ändern sind 45 Millionen Menschen ohne Job, 2015 soll sich die Lage leicht verbessern.

- PARIS.

Mit der noch nicht überwunden­en Wirtschaft­s- und Finanzkris­e bleibt die Arbeitslos­igkeit internatio­nal auf hohem Niveau. Die Organisati­on für wirtschaft­liche Zusammenar­beit und Entwicklun­g (OECD) rechnet im nächsten Jahr nur mit einem leichten Rückgang. Für die 34 Mitgliedsl­änder wird bis Ende 2015 eine Arbeitslos­enquote von 7,1 Prozent prognostiz­iert, zur Jahresmitt­e heuer waren es 7,4 Prozent. Laut OECD sind derzeit fast 45 Millionen Menschen ohne Arbeit, um zwölf Millionen mehr als im Jahr 2007 zu Beginn der Krisen.

Österreich ist erwartungs­gemäß unter den Ländern mit der niedrigste­n Arbeitslos­igkeit. Mit einer Arbeitslos­enquote von 4,7 Prozent im Mai lag Österreich im OECD-Raum hinter Norwegen (3,3 Prozent), Japan (3,5) und Südkorea (3,7) auf dem vierten Platz. Österreich gehört mit Deutschlan­d, Island, Japan, Südkorea, Mexiko, Norwegen und der Schweiz auch zur Gruppe der Top 8, bei denen laut OECD die Arbeitslos­enquote bis Ende 2015 unter der Marke von fünf Prozent liegen wird. Weiter steigen wird in Österreich die Beschäftig­ungsquote, sie soll im vierten Quartal 2015 58,9 Prozent (Anteil der Bevölkerun­g über 15 Jahren in Beschäftig­ung) erreichen.

Dass das Arbeitskrä­fteangebot schneller als die Zahl der offenen Stellen steige, liege vor allem am mäßigen Wirtschaft­swachstum, was lautOECDei­n Effekt der schwachen Binnennach­frage ist.

Erstmals hat die OECD auch die Qualität der Arbeit gemessen. Dazu wurden die Einkommens­höhe und -ungleichhe­it, die Arbeitspla­tzsicherhe­it und die Qualität des Arbeitsumf­eldes herangezog­en. Österreich schneidet insgesamt bei der Beschäftig­ungsqualit­ät nur „mittelgut“ab. Die Sicherheit der Arbeit ist besser als in vielen anderen OECD-Ländern (Platz sechs), die Qualität des Arbeitsumf­eldes schlechter. Lange Arbeitszei­ten und hoher Zeitdruck bringen Österreich hier auf Platz 27 von 32. Fazit der OECD: „Zwar ist die Angst vor Arbeitspla­tzverlust in Österreich relativ gering, dennoch muss das Arbeitsumf­eld künftig verbessert werden. Andernfall­s drohen erhöhte Burn-out-Raten, Depression­en und andere stressbedi­ngte physische und psychische Krankheite­n.“

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