Salzburger Nachrichten

FashionWee­k: Modeblogge­r haben das Sagen

Hunderttau­sende lesen die Berichte – die Schreiber verdienen dadurch beträchtli­ch.

- NEW YORK. SN, dpa

In New York dreht sich in den nächsten Tagen wieder alles umMode. Die FashionWee­k hat begonnen. Neben bekannten Gesichtern werden heuer auch zahlreiche Modeblogge­r in den vorderen Reihen der Schauen sitzen. Sie begeistern mit ihren Beiträgen über Kleidung inzwischen Hunderttau­sende Leser im Internet.

Eine von ihnen ist Amy Marietta. Die 22-Jährige hat bereits seit Tagen alle Hände voll zu tun. Höchstens eine halbe Stunde Pausewill sie sich gönnen, dann muss sie zum nächsten Treffen: Kleider anprobiere­n. „Die Tage vor der Fashion Week sind völlig verrückt“, sagt Marietta, die seit drei Jahren bloggt. Ihre Seite „Viviere Bella“lockt 80.000 Leser an. „Irgendwie scheine ich mit meinem Stil zu gefallen“, sagt sie. Des- halb wurde sie zur New York shionWeek eingeladen.

Die Tage, an denen nur renommiert­eModemagaz­ine oder Zeitungen von der Schau berichten durften, sind vorbei. Blogger zücken ihre Handys und lassen ihre Leser sofort an den neuesten Trends teilhaben. Marietta ist großer InstagramF­an. Mithilfe der Fotoplattf­orm kann sie Bilder hochladen, bearbeiten und kommentier­en. „So bin ich mit meinen Lesern in Kontakt und weiß, was ihnen gefällt.“

Marietta studiert am Fashion Institute of Technology. Neben der Universitä­t arbeitet sie bei einem Social-Media-Unternehme­n. Vom Bloggen allein kann sie nicht leben. Noch nicht. Die Zahl der Angebote steigt. Marietta verkauft „Packages“: Firmen können sie über meh-

Fa- rere Monate buchen, dafür bewirbt sie deren Produkte, zumindest jene, die ihr zusagen. Die Bloggerin erhält Summen in vierstelli­ger Höhe.

Ausgezahlt hat sich das Bloggen bereits für Justin Livingston. Der 26-Jährige gehört heute zu den bekanntest­en Modeblogge­rn aus New York – mit mehr als 250.000 Followern. „Ichwar unglücklic­h mit meiner Arbeit, weil sie unkreativ war“, sagt Livingston. Ein Freund riet ihm, seine Ideen im Internet zu verbreiten. Mit Erfolg: Sein Blog „Scout Sixteen“wurde binnen kurzer Zeit von so vielen Menschen gelesen, dass Modemarken wie American Eagle oder Gap aufmerksam wurden. Vor einem Jahr machte sich Livingston selbststän­dig. Mittlerwei­le verdient er nach eigenen Angaben rund 76.000 Euro im Jahr.

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BILD: SN/DPA Marietta sagt, was in ist.
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