Salzburger Nachrichten

Erst 15 Jahre und schon viele Straftaten

Für Angriff auf eigene Mutter gab es eine Diversion, aber Bursch wieder straffälli­g.

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Weil sie ihm keine fünf Euro für ein Kebab geben wollte, hatte ein damals erst 14-jähriger Pinzgauer im Herbst 2013 seine eigene Mutter am Hals gepackt, ihr die Hand zurückgedr­eht und die Handtasche entrissen. Zudem soll er auch noch versucht haben, sie zu fesseln. Im Jänner hatte es dann ein Schöffense­nat (Vorsitz: Richter Philipp Nill) mit dem Burschen gut gemeint und eine Diversion angeordnet: also Einstellun­g des Verfahrens gegen eine Probezeit von zwei Jahren und Absolvieru­ng einer psychiatri­schen Behandlung.

Nach dem damaligen Gerichtsen­tscheid wurde der kürzlich 15 Jahre alt ge- wordene geständige Pinzgauer aber wieder straffälli­g – laut Staatsanwa­lt Robert Holzleitne­r gleich mehrfach. Die Folge: Die Diversion scheiterte. Seit Mittwoch steht er nun wieder vor einem Schöffen-

Andreas Widmayer senat, diesmal unter Vorsitz von Aleksandar Vincetic. Neben Raub an der Mutter wird ihm versuchter Hausfriede­nsbruch angelastet: Er und ein mitangekla­gter, gleichaltr­iger Stadt-Salzburger sollen im März vor der Salzburger Kriseninte­rventionss­telle einer Mitarbeite­rin gedroht haben, eine Bombe in die Schlafstel­le für Jugendlich­e zu werfen, falls sie nicht eingelasse­n würden. Laut Anklage wollte das Duo einem Insassen eine Abreibung verpassen. In dem heute fortgesetz­ten Prozess sitzen noch weitere sechs Jugendlich­e zwischen 15 und 18 auf der Anklageban­k. Vier von ihnen wird Körperverl­etzung bei Raufereien untereinan­der angelastet, einer schlug mit einem Holzschwer­t zu. Heute geht es gegen die zwei 15-Jährigen undweitere Burschen um 20 Diebstähle – etwa vonMopeds, Sturzhelme­n, Fahrrädern und Handys.

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